Zertifizierung für Kartoffelbaubetriebe

 

Grundsätzliche Informationen zur Zertifizierung – Welcher Betrieb braucht eine Zertifizierung?

Ob Sie für Ihren Betrieb zukünftig eine Zertifizierung brauchen, hängt einzig und allein von Ihren Vermarktungswegen ab. Setzen Sie sich mit Ihren Abnehmern/Händlern in Verbindung und klären Sie deren Anforderungen.

Was kommt auf Sie zu?

Im Rahmen eines zertifizierten Qualitätssicherungssystems müssen Sie mit folgendem Aufwand bzw. Kosten rechnen:

  • Arbeitsbedarf zur Umsetzung der Anforderungen für die Erstzertifizierung (je nach Betrieb 10 – 40 Stunden);
  • Anfangsinvestitionen (z.B. in Pflanzenschutzmittellager, Erntelager), abhängig von den baulichen Gegebenheiten am Betrieb;
  • Arbeitszeitbedarf für die laufende Dokumentation;
  • Untersuchungskosten für jährliche Rückstandsuntersuchungen auf Pflanzenschutzmittel in Ernteprodukten der zu zertifizierenden Kulturen (bis zu 150 €);
  • Jährlich wiederkehrende Zertifizierungskosten (160 € bis ca. 350 €), Ausnahme bei überdurchschnittlicher Erfüllung von Q+S: Streckung der Kontrolle auf max. 3 Jahre.

Die zu erwartenden Aufwendungen und notwendigen Anfangsinvestitionen sind von Betrieb zu Betrieb verschieden, aber weitgehend unabhängig von Betriebsgröße oder Erzeugungsmenge. Jeder Betrieb muss bei der Entscheidung über die Teilnahme an zertifizierten Qualitätssicherungssystemen eine individuelle Kosten-/Nutzenanalyse durchführen. Bei der Kostenermittlung ist die Erzeugungsmenge, die letztendlich über das erworbene Zertifikat vermarktet werden kann, natürlich eine entscheidende Beurteilungsgröße.

Was bringt eine Zertifizierung?

Eine Honorierung über den Produktpreis wird in den allermeisten Fällen nicht zu erwarten sein. Vielmehr wird ein zertifiziertes Qualitätssicherungssytem in Zukunft oftmals Voraussetzung für die Vermarktung sein. Nicht vergessen werden sollte dabei der Aspekt der Absicherung des Betriebes vor dem gesetzlichen Hintergrund von Produkthaftung und Rückverfolgbarkeit. Hier ergeben sich durchaus auch innerbetriebliche Vorteile, gerade wenn es einmal zu Streitigkeiten oder Reklamationen kommen sollte. Trotzdem wird die Zertifizierung für die meisten Betriebe eine Kostenbelastung ergeben, die nicht auf den Verkaufspreis der Produkte umgelegt werden kann. Deshalb gilt auch das Gebot, eine Zertifzierung erst dann in Angriff zu nehmen, wenn es die Abnehmer/Händler zwingend verlangen.

Hier erhalten Sie Informationen zu den Zertifizierungsstandards:

Der Erzeugerring unterstützt seine Mitglieder mit dem „Handbuch zur Zertifizierungsvorbereitung“. Dieses beinhaltet alle wichtige Informationen und Arbeitsblätter. Das Handbuch erhalten Sie bei Bedarf in der Geschäftsstelle des Erzeugerringes – kontaktieren Sie uns!

Benötigen Sie weitere Informationen? Wir vereinbaren gerne einen Beratungs- oder Schulungstermin!