Ausgabe 10 / 2025

vom 07.10.2025

In dieser Ausgabe:

Beim letzten Schnitt nichts überstürzen!

In den meisten Grünlandgebieten unseres Beratungsgebietes ist es im Oktober Zeit für den letzten Grünlandschnitt. Was es hier zu beachten gibt, lesen Sie in dieser Ausgabe von Grünland plus.

  • Nach den Niederschlägen am Wochenende stehen die Zeichen der Wettervorhersage auf eine stabile und trockene Oktoberwitterung. Nach aktueller Vorhersage wird zwar der Sonnenschein und ein sogenannter „Goldener Oktober“ ausbleiben, aber zumindest sollten die Niederschläge wegfallen.
  • Somit gilt es jetzt für die Grünlandbetriebe den letzten Schnitt richtig zu terminieren. Leider wird dieser meistens zu früh gesetzt. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das vegetative Wetter im Herbst länger andauert und viele Bestände dadurch vor dem Winter häufig überwachsen.
  • Überwächst der Bestand, steigt enorm die Gefahr von Auswinterungen, Mäuseschäden und Schneeschimmel im Frühjahr. Wird jedoch zu spät geerntet, kann sich das Grünland nicht mehr ausreichend vor den Wintermonaten regenerieren und so kann es bei strengem Frost zu teils erheblichen Auswinterungen kommen.
  • Die optimale Aufwuchshöhe vor dem Vegetationsende liegt bei ca. 5 – 10 cm, eine Höhe von 15 cm sollte sie nicht überschreiten. Unserer Erfahrung nach muss vor allem auf intensiven Grünlandbeständen mit der Ernte, natürlich je nach Lage, bis frühestens Mitte Oktober gewartet werden.
  • Ist der Aufwuchs schon etwas älter und es bildet sich Rost auf den Pflanzen, darf nicht zu lange der Ernte gewartet werden. Hier muss wegen der zu erwartenden Qualitätseinbußen früh geschnitten werden, auch wenn es erst Anfang Oktober ist.
  • Keiner weiß genau, wie das Wetter in den nächsten Wochen sein wird. Sollte der Bestand stark überwachsen, muss über eine Nachmahd nachgedacht werden. Bei geringem Aufwuchs, kann das Gras auf der Wiese verbleiben, ein starker Aufwuchs sollte auch im Spätherbst noch geschwadet und abgefahren werden.
  • Das Wichtigste bei der Grünlandernte im Herbst ist und bleibt, dass trocken gearbeitet wird: Abgetrocknete Flächen sorgen für eine gute Befahrbarkeit ohne nachhaltige Verdichtung. Abgetrocknetes Futter beim Mähen und Schwaden vermeidet hohe Anhaftungen von Schmutz.
  • Dort, wo es in den letzten Wochen viel geregnet hat, muss auf ein Boden- und narbenschonendes Arbeiten gesetzt werden. Ein angepasster Reifendruck und ein langsames und spurversetztes Fahren schützen Ihre Grünlandnarbe und erhalten den ertragreichen Aufwuchs.
  • Ist das Wetter nach der Mahd trüb und es trocknet nicht ausreichend ab, sollte es nicht zu lange auf der Fläche draußen liegen – besser wird’s meistens nicht! Jede zusätzliche Nacht, in der das gemähte Futter auf der Wiese bleibt, verringert die Qualität erheblich.
  • Ist der Aufwuchs in der vorhergesehenen Liegezeit nicht ausreichend angewelkt, oder es stellt sich nicht die gewünschte Witterung bis zur Ernte ein, können Siliermittelzusätze Abhilfe verschaffen. Lesen Sie hierzu Ausgabe 08/2025 von Grünland „plus“.
  • Auch der Weidebetrieb sollte rechtzeitig eingestellt werden, um Trittschäden bei nassen Bedingungen zu vermeiden. Somit muss im Frühjahr nicht allzu viel saniert werden. Nicht genutzte Futterreste und Geilstellen werden am besten rechtzeitig ausgemäht und abgefahren.

Fahrschäden im Grünland müssen vermieden werden!
Bild: www.chiemgau-agrar.de

Rechtzeitige Einstellung des Weidebetriebs verhindert Trittschäden.
Bild: www.diegruene.ch

 

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird.

 

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