
Ausgabe 03/ 2025
vom 10.04.2025
In dieser Ausgabe:
- Hilfreiche Tipps zur perfekten Grassilage direkt zum Beitrag
- Erfolgreicher Grünlandfeldtag in Schechen direkt zum Beitrag
Hilfreiche Tipps zur perfekten Grassilage
Nicht mehr lange, dann steht der erste Schnitt vor der Tür. Damit die Silage gelingt und Sie energiereiches und qualitativ hochwertiges Grundfutter für Ihren Betrieb nach Hause bringen, haben wir einige hilfreiche Tipps für die perfekte Grassilage.
- Ziel des ersten Schnitts sollte es sein, hohe Erträge bei sehr guten Qualitäten einzufahren. Hierzu müssen Schläge mit wertvollem Aufwuchs und hoher Ertragserwartung entsprechend gedüngt werden. Die mineralische Ergänzungsdüngung zu Gülle im Frühjahr sollte, falls noch nicht geschehen, in den nächsten Tagen passieren, damit der Dünger noch ausreichend Zeit hat, seine Wirkung zu entfalten.
- Verpassen Sie nicht den optimalen Schnittzeitpunkt. Er liegt im Beginn des Ähren-/Rispenschiebens der Hauptbestandsbildner. Lassen Sie sich in einem heterogenen Bestand nicht von einzelnen früh ährenschiebenden Gräsern beunruhigen. Erst dann mähen, wenn auch wirklich ein Großteil des Bestandes so weit ist. Andernfalls wird Ertrag verschwendet.
- Leider ist das perfekte Erntefenster des 1. Schnitts nur sehr kurz. In der Hauptvegetationsphase des ersten Aufwuchses kann der Rohfasergehalt täglich um 3 bis zu 8 g/kg TM zunehmen, dadurch altert der Aufwuchs sehr schnell.
- An einem regennassen Bestand haftet so viel Wasser an, wie ein guter erster Schnitt verdunsten muss, um von 15 % auf 35 % TM zu kommen. Deshalb ist es sinnvoll, nach Regen einen Tag mit dem Mähen abzuwarten. Eine trockene Mahd bei angepasster Schnitthöhe sorgt zudem für niedrige Gehalte an Rohasche im Futter.
- Im ersten Schnitt muss das Mähgut aufgrund der hohen Massen meistens gewendet werden. Achten Sie aber darauf, dass bei Wind und warmen Temperaturen das Erntegut sehr schnell abtrocknen kann. Starten Sie deshalb rechtzeitig mit dem Schwaden!
- Wender und Schwader müssen immer erst auf dem Feld eingestellt werden, die Arbeitshöhe entspricht der Schnitthöhe. Die Zinken dürfen den Boden nicht berühren! Um beim Wenden eine gute Verteilqualität zu erreichen, sollte die Geschwindigkeit 8 km/h nicht überschreiten.
- Das Gras sollte nach dem Anwelken eine Trockenmasse von 28 % bis 35 % beinhalten. Zur Orientierung kann man das Häckselgut in der Faust zusammenpressen: Ist der Pflanzensaft spürbar zwischen den Fingern, liegt der TS-Gehalt im Bereich von unter 30 %.
- Das Gras sollte max. 24 Stunden draußen liegen. Jede Nacht veratmet zusätzlich Zucker. Planen Sie deshalb schon vor der Mahd den Erntezeitpunkt und organisieren Sie rechtzeitig die Silierkette.
- Die Schnittlänge bei der Ernte richtet sich nach dem TM-Gehalt. Je trockener und älter das Erntegut, desto kürzer sollte geschnitten werden. So wird die Silierfähigkeit verbessert, da sich das Häckselgut im Silo besser verdichten lässt.
- Bei ungünstigen Silierbedingungen, z.B. wenn das Futter sehr verschmutzt ist, die Trockenmasse unter 30 % liegt, oder ein kleereicher Bestand geerntet wird, kann die Zugabe von chemischen oder biologischen Siliermitteln Abhilfe verschaffen und die Ernte oder Silierbarkeit verbessern.
- Eines ist aber sicher; aus einer missratenen und schlechten Silage wird auch mit dem besten Siliermittel kein hochwertiges Futter mehr. Eine kleine Hilfestellung zum Siliermitteleinsatz finden Sie hier.
- Achten Sie im Silo auf eine vernünftige Verdichtung des Ernteguts. Ein hoher Reifendruck des Walzfahrzeuges (über 2 Bar) fördert die Verdichtung. Es sollte abschließend so lange nachgewalzt werden, bis der Silostock nicht mehr federt.
- Nach dem Beenden des Walzens muss das Silo schnellstmöglich mit einer Unterziehfolie abgedeckt werden. Sie saugt sich gut an der Silageoberfläche fest und verhindert so das Eindringen von Sauerstoff. Im Anschluss kommt die Abdeckfolie sowie eine Beschwerung mit Sandsäcken und ein Siloschutzgitter.
- Auch bei der Ernte in der Nacht muss der Silohaufen zumindest mit der Unterziehfolie abgedeckt werden. Keinesfalls sollte der fertig gewalzte Haufen zu lange „offen“ gelassen werden. Lassen Sie das Silo mindestens sechs Wochen verschlossen, besser noch drei Monate.

Die Schnitthöhe muss im Feld regelmäßig kontrolliert werden.
Bild: https://www.milchpur.de

Stumpfe Messer sorgen für eine „zerrupfte“ Grasnarbe
Bild: https://www.milchpur.de

Ein schweres Walzfahrzeug ist ein wichtiges Glied in der Silierkette
Bild: ER-Beratung
Erfolgreicher Grünlandtag in Schechen
Am 21.03.2025 organisierte der Erzeugerring zusammen mit dem Maschinenring Rosenheim einen Grünlandfeldtag in Schechen, Landkreis Rosenheim. Das zentrale Thema war die Feldmausbekämpfung im Grünland. Die Teilnehmerzahl von ca. 60 Personen ließ das starke Interesse und die Brisanz dieses Themas erkennen.
Bevor es in den praktischen Teil überging, referierte unser Fachberater und Grünlandexperte Hans Staltmayr über die Grundsätze der Schadnagerbekämpfung im Grünland. Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen ging der Referent besonders auf die Biologie der Tiere ein. Die Vermehrungsrate, die Lebensdauer und das Fressverhalten der Tiere wurden besprochen.
Anschließend wurde die Technik zur mechanischen Mäusebekämpfung, der Mäusepflug, in der Praxis vorgeführt. So konnten sich die Teilnehmer selbst ein Bild von der Arbeitsweise dieses Gerätes machen.
Zwei verschiedene Modelle wurden von den Lohnunternehmern vorgestellt und auf einer hofnahen Fläche eingesetzt. Anschließend wurden die Rahmenbedingungen erläutert, unter denen die Bekämpfung den größten Erfolg hat.
Unsere Grünlandberater Hans Staltmayr und Stephan Irgmeier erörterten am Feld noch wertvolle Tipps zur erfolgreichen Grünlandbewirtschaftung und beantworteten noch weitere Fragen rund ums Thema Grünland.
Wir, der Erzeugerring für Pflanzenbau Südbayern e.V., bedanken uns recht herzlich beim Betrieb Josef Grieser in Oberwöhrn, der uns seine Grünlandfläche zur Verfügung gestellt hat, beim Maschinenring Rosenheim mit dem Geschäftsführer Florian Hötzelsperger für die gute Zusammenarbeit und bei den Lohnunternehmern Freiberger und Hamberger für die Vorführung ihrer Maschine.






Eindrücke vom Grünlandfeldtag Rosenheim
Bilder: ER-Beratung
Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes
(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)
Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr
Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr
Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird.
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Die Empfehlungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Wir geben keine Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben, insbesondere bei Veränderungen der aktuellen Zulassungssituation für Pflanzenschutzmittel. Es wird jegliche Haftung ausgeschlossen. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor der Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Beachten Sie Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung. Der Anwender ist für die ordnungsgemäße Durchführung der Maßnahmen selbst verantwortlich.