Erzeugerringberatung Südbayern

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Weiterhin ruhig

Das ruhige Wetter hält mindestens bis zum Wochenende, die größten Chancen auf Niederschlag gibt es am Sonntag. Die Mengen sollten sich aber in Grenzen halten, wenn überhaupt etwas kommt. Weiterhin beschäftigt uns der Wind, der Pflanzenschutzmaßnahmen nur selten zulässt. Mit den erwarteten milderen Nächten und den längeren Tagen wird das Wachstum etwas beschleunigter Einsetzen, zudem werden die Rapsschädlinge aktiver. Trotz des massiven Vorfrühlings sollte man sich aber nicht zu verfrühten Maßnahmen verleiten lassen.

Raps Schädlinge

Der Neuzuflug hält sich stark in Grenzen bzw. ist er zum Erliegen gekommen. Sollte die Schadschwelle bis zum Freitagmittag nicht überschritten sein, sind wir über den Berg. Ansonsten sollten die nächsten warmen Tage abgewartet werden, um die gesamte Zuflugwelle zu erfassen. Dauerwirkung gibt es keine, ein verfrühter Insektizideinsatz verpufft mit schwachen Wirkungsgraden.

Mais Bodenbearbeitung

Nachdem die wichtigsten Arbeiten im Frühjahr gut im Zeitplan liegen, macht die anhaltende Befahrbarkeit manchen Landwirt nervös. So konnte die letzten Tage oft beobachtet werden, wie erste Bodenbearbeitungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Über die Sinnhaftigkeit kann man geteilter Meinung sein. Differenziert werden sollte, ob eine organische Düngung ausgebracht wird oder nicht. Soll Gülle gefahren werden, hat eine vorhergehende Bodenbearbeitung immer den Nachteil der schlechteren Befahrbarkeit und der höheren Druckempfindlichkeit. In diesen Fällen sollte auf eine Bearbeitung verzichtet werden. Insbesondere bei Mulchsaaten auf Flächen, auf denen für den Pflanzenschutz eine Hangauflage greift, vermindert man die Mulchauflage durch einen zusätzlichen Bearbeitungsgang schnell unter die nötigen 30% Bedeckung. Vorteile sind eine schnellere Bodenerwärmung und eine Bekämpfung von Unkräutern und Ausfallgetreide (nicht bei Kurzscheibeneggen). Eine feine Bearbeitung führt zum „Vollsaugen“ bei nachfolgenden Niederschlägen (Kapillare nach unten sind abgetrennt). Eine grobe Struktur mit nachfolgender Trockenheit birgt das Risiko eines klutigen Saatbeetes. Beachten, jede Bearbeitung braucht Wasser, also Vorsicht in Trockengebieten.

Gülle zu Mais

Die Befahrbarkeit lockt, gleichzeitig müssen immer größere Mengen in kurzer Zeit ausgebracht werden. Die Lösung heißt für viele der Zusatz von Stabilisatoren (NI = Nitrifikationshemmer). Betrachtet man die Produkteinführungen (N-lock, Venzar,…) der letzten Jahre, so kann deutlich beobachtet werden, dass sich die Industrie hohe Absatzmengen verspricht. Die Wirksamkeit ist zu differenzieren. Maßgeblich für die Dauer der Stabilisierung ist die Bodentemperatur. So liegt die Verzögerung der Umsetzung in Nitrat bei 6 Grad im Bereich von 10 – 14 Wochen, während bei 20 Grad schon nach 4 – 8 Wochen Schluss ist. Somit ist der Einsatz solcher Stabilisatoren eine Wette auf das Wetter der nächsten Wochen. Bleibt es warm, wird vor allem auf leichten Böden die Wirkungsdauer nicht bis zum Reihenschluss Ende Juni ausreichen. Wird es eher kühl und feucht, hätte man sich die Kosten sparen können bzw. kommt der Stickstoff auf schweren Böden zu spät. Die zeitnahe, verlustarme Ausbringung zur Saat ist im Schnitt der Jahre immer die effektivste Variante. Einen Sonderfall stellt das Strip – Till Verfahren dar. Durch die konzentrierte Ablage gibt es hier deutliche Effekte auf die Wirkungsdauer und das Wurzelwachstum durch die Ammoniumernährung. Die zukünftig nötigere bessere N-Verwertung der organischen Dünger wird eine Gabenteilung nötig machen, um das Risiko der Stickstoffverluste zu minimieren.

 

Herbizide nach Gülle

Besonders bei in den letzten Wochen begüllten Weizen- und Triticaleflächen sollte auf Grund des fehlenden Niederschlages noch mit den Herbiziden abgewartet werden. Da die Blätter stark verschmutzt sind, kommt es zur mangelnden Aufnahme von blattaktiven Wirkstoffen. Da einmal angetrocknete Gülle auch nicht mehr abgewaschen wird, muss das Unkraut neue, frische Blätter schieben. Erst dann kann von ausreichenden Wirkungen ausgegangen werden. Ist eine Ausbringung erst noch geplant, unbedingt vorher Herbizide applizieren. Nach 1 – 2 Tagen kann dann gedüngt werden.

Herbizid Rüben

Früh gesäte Rüben kontrollieren. Auf Grund des oberflächlich trockenen Bodens sind die Bedingungen nicht optimal. Trotzdem muss mit Bodenherbiziden in der Mischung gearbeitet werden. Unbedingt auf die ersten Keimblätter warten, um die Blattwirkung voll mitzunehmen. Wenn möglich die 1.NAK schieben bis wieder Bodenfeuchte vorhanden (vielleicht am Montag?). Sollte die erste Maßnahme dringend nötig sein, den Anschluss nicht verpassen und regelmäßig schauen ob die Bodenherbizide noch wirken. Einsatz morgens in den Tau. Bei den Mitteln gibt es keine Veränderungen. Standard bleibt 1 + 1 (Expert + Goltix).

Herbizid Körnerleguminosen

Auch hier ist die Bodenfeuchte wichtig. Abwarten bringt bei schon länger gesäten Beständen aber auch nichts. Der Einsatz muss vor dem Auflauf abgeschlossen sein. Bandur hat bei Trockenheit Vorteile im Vergleich mit Boxer. Auch hier früh morgens auf kalten Boden und den Tau ausnutzen.

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

  Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

  Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird