Erzeugerringberatung Südbayern

Aktuelle pflanzen-
bauliche Hinweise
aus Ihrer Region
Kurzer Frühling
Die Temperaturen steigen und die Sonne scheint. Der Höhepunkt wird mit über 15 Grad am Wochenende erwartet. Ab Montag soll es dann unbeständig und kühler werden. Die Zeitfenster sind also kurz.
Situation auf dem Feld
Die Abtrocknung geht etwas voran. Vor allem südseitige leichte bis mittlere Böden bieten erste Möglichkeiten zu Maßnahmen. Staunasse und schattige Lagen auf schweren Standorten werden nur zögerlich befahrbar werden. Die Vegetation hat aber voll eingesetzt. Neben Düngung und Pflanzenschutz sollte auch die mechanische Bekämpfung von Altverunkrautung und Ausfallgetreide im Auge behalten werden, insbesondere wenn Rüben im Mulchsaatverfahren angebaut werden.
Raps-Schädlinge
Der Zuflug der Stängelschädlinge hat begonnen. Die folgenden frostfreien Nächte werden dies auf den meisten Standorten noch beschleunigen. Die Gelbschale muss jetzt draußen sein und täglich kontrolliert werden. Erfahrungsgemäß ist die Behandlung zum Ende einer Zuflugwelle am effektivsten. Das bedeutet in diesem Fall wahrscheinlich am Samstag ab dem Mittag zu fahren, wenn die Schadschwelle überschritten wird. Der Neuzuflug nächste Woche wird sich dann in Grenzen halten. Zum Einsatz kommen zugelassene Pyrethroide. Wichtig ist die Absenkung des pH-Wertes des Spritzwassers auf pH 6. Dies kann mit Zitronensäure oder Zusatzstoffen erreicht werden. Die Zugabe von Bor führt immer zu einem Anstieg des pH-Wertes und sollte nicht unbedingt gemeinsam ausgebracht werden. Soll die Borversorgung kombiniert werden, ist das Bittersalz mit Bor oder Produkte mit Borsäure eine Alternative.
Stickstoffdüngung
Späte Weizen, Roggen und Dinkel können angedüngt werden. Frühe Weizen brauchen noch nicht zwingend etwas bzw. sollten in der Menge reduziert werden. Nach Rüben und Körnermais nicht unbedingt sparen, hier gilt Bestand vor Qualität. Nach positiven Vorfrüchten (Raps, Legu´s, Kartoffeln) kann am Anfang gespart werden und die Mengen hin zur Qualitätsdüngung verschoben werden. Als Zielgröße (eigene Verhältnisse berücksichtigen) gilt je nach Boden nach Körnermais 70 bis 100 N, nach Rübe 60 bis 90 N und bei guten Vorfrüchten 40 bis 70 N. Niedrige Gaben bei leichten Standorten, je höher der Tongehalt, desto mehr nach oben orientieren.
Raps sollte dann fertig gedüngt werden. Ist bisher noch nichts gedüngt, ist eine Einmalgabe anzustreben. Wintergerste hat für die Abschlussdüngung noch etwas Zeit. Wer hier noch nichts gegeben hat, sollte 70 % der Gesamtmenge zum Start fahren. Schwefel nicht vergessen.
Aussaat Sommergetreide
Die Schönwetterphase nutzen und bei guten Verhältnissen zum Wochenende hin säen. Auf schweren Böden durch einen leichten Arbeitsgang oberflächlich aufreißen, um die Ablüftung und Abtrocknung zu beschleunigen. Bei sehr kalten Lagen und zu feuchten Unterböden das ganze aber auch lieber bleiben lassen. Düngung vor der Saat mit Einarbeitung. Möglichst hohe Ammoniumanteile beim Dünger verwenden (SSA, NPK, Harnstoff nicht stabilisiert). Saatstärke im mittleren Bereich von 280 bis 320 Kö/m². Darauf achten, möglichst wenig Überfahrten zu machen, um den Unterboden zu schonen. Bei Scheibenschare darauf achten, dass der Schlitz nicht verschmiert, nachfolgend fließt sonst das Wasser nicht mehr ab.
Herbizid Winterungen
Die Herbstwitterung ließ vielfach eine Herbstbehandlung nicht mehr zu. Vor allem Standorte mit schwer bekämpfbaren Gräsern sollten nicht zu lange warten. Besonders in der Gerste wird die Zeit knapp, auch wenn diese spät gesät wurde. Aber auch Weizen, der voll aufgelaufen ist, kann durchaus gespritzt werden. Ist der Bestand da, sind es in der Regel auch die Ungräser. Die frühen Behandlungen zeigen meist eine sicherere Wirkung, da die Schadpflanzen noch klein sind.
In der Gerste bleibt uns im Gräserbereich nur noch das Axial. Dies wirkt auch bei Kälte sehr gut, braucht aber eine gute Benetzung. Hier auf nicht allzu grobe Düsen und ausreichend Wasser achten. Der Zusatz von Hasten o.ä. verbessert die Anhaftung und die Verteilung des Spritzbelages. Das gleiche Gilt für das Traxos. Dessen Einsatz empfiehlt sich, wenn in der Fruchtfolge anderweitig Sulfonylharnstoffe zur Gräserbekämpfung eingesetzt werden. Z.B. in Triticale nach Weizen oder in Weizen nach Mais, der mit Nicosulforon oder Maister behandelt wurde.
Im klassischen Einsatz bei Weizen muss festgestellt werden, dass das Broadway in den meisten Regionen in der Wirksamkeit durch ist. Das gilt sowohl bei AFU, meist stärker noch bei Windhalm. Auch eine Erhöhung der Aufwandmenge bringt nichts mehr. Das Gleiche gilt im Windhalmbereich auch für das Husar und das Attribut. Alternativen sind dann Traxos oder Axial im Bereich Windhalm oder Mesosulforonprodukte im Bereich Fuchsschwanz.
Die Ergänzung für Unkräuter ist, soweit nicht im Pack enthalten, mit den gängigen breit wirksamen Mitteln nötig. Möglich sind im frühen Bereich vor allem Wirkstoffe mit etwas Bodenwirkung wie das Diflufenican (z. B. Alliance, Saracen Delta,…)
Hotline
Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes
(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)
Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr
Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr
Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird