Erzeugerringberatung Südbayern

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Bis Dienstag Sommer

Das Hochsommerwetter hält voraussichtlich bis Dienstag an. Danach soll eine Kaltfront für 2 bis 3 Tage Schauer und Gewitter bringen. Die Temperaturen sinken dann auf normale 20 bis 24° Grad.

Situation auf dem Feld

Trotz einer Woche Sonne kämpfen wir immer noch mit den Folgen von Unwettern und Starkregen. Schäden durch Hagel und Verschlämmungen in bestellten Raps- und Zwischenfruchtflächen bestimmen das Tagesgeschäft. Hier gilt es, Entscheidungen zu treffen. Diese sind immer an der Einzelfläche auszumachen und bedürfen regelmäßiger Kontrolle. Patentrezepte gibt es auf Grund räumlich unterschiedlicher Voraussetzungen leider nicht.

Raps - Verschlämmung

Die Saaten unmittelbar vor den hohen Niederschlägen sind erwartungsgemäß am ehesten von Verschlämmungen und Verkrustungen betroffen. Bis dato gab es auf Grund der Nässe im Bearbeitungshorizont auch wenig Möglichkeiten, hier einzugreifen. Die nächsten Tage könnte es dann aber sehr gut gehen. Bestände, die ungleich oder schlecht auflaufen, genau bonitieren. Wir brauchen 20 gleichmäßig verteilte Pflanzen/m², um gute Erträge erwarten zu können. Oft ist die Entscheidung zum Umbruch und Neuansaat zwar schmerzlich und auch teuer. In Anbetracht der Tatsache, dass es noch nicht zu spät ist und sich gleichmäßige Bestände leichter führen lassen, sollte nicht mit Gewalt an zweifelhaften Schlägen festgehalten werden. Bitte bedenken: selbst aufgelaufene Pflanzen werden im einbetonierten Boden nur wenig frohwüchsig sein. Die zögerliche Jugendentwicklung wird auch die Anfälligkeit für den Erdfloh stark erhöhen. Mögliches Vorgehen bei noch nassen Bearbeitungshorizont: flaches Aufreißen der Kruste mit schmalen Scharen ohne große Rückverfestigung (Leichtgrubber, Gareegge). Nach 1 bis 2 Tagen des Ablüftens auf schweren Böden einen weiteren Arbeitsgang auf 8 – 12cm und danach Einsaat. Leichte Böden nach dem Abtrocknen direkt säen.

Raps – Erdfloh, Schnecken

Typisches Erdflohwetter. Es ist trocken, die zeitig bestellten Bestände aufgelaufen und Nachbarschläge mit Altraps dienen als Brutstätte. Hier rächt sich die zu frühe Saat, wie fast in jedem Jahr. Solange das stabile schöne Wetter bleibt, solange wird auch der Zuflug eher stark bis sehr stark bleiben. Die zögerliche Entwicklung auf Grund des festen Bodens trägt ein Übriges dazu bei, das die Blätter schneller gefressen werden als dass neue nachwachsen. Hier bei Überschreitung der Schadschwellen handeln, aber auch nicht vorher. Die Dauerwirkung der Insektizide ist beschränkt. Behandlungen in den kühlen Abendstunden durchführen (Unter 25, besser unter 20°Grad). Spritzwasser muss PH-neutral sein. Genügend Wasser, um die Benetzung zu gewährleisten. Ab dem 2. Tag neuerliche Kontrolle mit Gelbschale.
Die Schnecken sind sehr aktiv. Auch hier erhöht eine langsame Rapsentwicklung das Schadpotenzial. Die Befahrbarkeit nutzen und nach Kontrolle zumindest eine Randbehandlung entlang von Wegen, Hecken und grünen Nachbarkulturen durchführen.

WG - Vorbereitung

Auch wenn es noch nicht eilt, Vorbereitung ist alles. Gerste reagiert stark auf schlechte Bodenstruktur und nassen Boden. Bereits jetzt sollte die Grundlage für eine ordentliche Saat getroffen werden. Flächen, die also bereits geräumt sind, auf Ausfallgetreide und Altverunkrautung kontrollieren. Bei Vorhandensein einen weiteren schneidenden Grubberstrich durchführen. Ein leichtes Aufreißen kann auch auf sehr feuchten Böden von Vorteil sein. Unter der verregneten Schicht trocknet es sehr schlecht. Bei erdfeuchten Bedingungen eine saubere Pflugfurche ziehen, es ist noch Zeit, dass sich der Boden setzt. Bei pflugloser Bestellung entweder die tiefe Grundbodenbearbeitung erst vor der Saat durchführen oder bei jetziger Bearbeitung nach dem Abtrocknen gut Rückverfestigen (Walzen) um ein zu starkes Ansaugen mit Wasser zu vermeiden.

Mais – Hagel und Reife

Der durch Hagel geschädigte Mais reift sehr zügig ab. Durch die fehlende Blattmasse wird auch der Kolben sehr schnell trocken. Hier gilt es, die Bestände regelmäßig zu kontrollieren. Es wird immer ein Kompromiss sein, sich zwischen zu dürrer Restpflanze und einen vielleicht etwas zu feuchten Kolben zu entscheiden. Grundsätzlich sorgt ein ausgereifter, teigreifer Kolben auch in der derzeitigen Situation noch für Ertragszuwachs. Nichts desto trotz muss die Silierbarkeit im Auge behalten werden. Steigen die TS-Gehalte zu stark an, ist auf eine sehr kurze und exakte Häcksellänge zu achten, um die Verfestigung im Silo zu gewährleisten. Bei angeschlagenen Kolben auf Schimmelbildung achten. Trotz trockenem Wetter reicht hier die Taunässe aus, um Verpilzungen zu fördern. In solchen Fällen schnell ernten.
Auch nicht geschädigter Mais reift je nach Sorte, Saatzeitpunkt und Standort zügig ab. Besonders die Körner werden trotz grüner Restpflanze deutlich fester. Einfache Möglichkeit, einen Überblick zu bekommen ist die Probenahme aus dem Schlag. Mit Hilfe eines guten Gartenhäckslers können hier nach der Zerkleinerung mit der Faustmethode gute Einschätzungen über den TS-Gehalt abgegeben werden. 35% TS sind erreicht, wenn nach dem zusammendrücken des Häckselgutes die Hände nur noch leicht feucht sind. Genauer ist die Einwaage von frischem Material und das Trocknen in der Mikrowelle oder im Ofenrohr.

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

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Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird