Erzeugerringberatung Südbayern
Aktuelle pflanzen-
bauliche Hinweise
aus Ihrer Region
Weiter wechselhaft
Bis einschließlich Samstag bleibt es mit Ausnahme von heute regnerisch. Für Sonntag und Montag schaut es nach einer Pause bei den Niederschlägen aus. Ab dem Dienstag soll dann erneut Regen kommen, der ab dem 4.10. dann abklingen soll. Danach schaut es vor allem im nördlichen und östlichen Gebiet nach einer längeren niederschlagsfreien Zeit aus, natürlich mit starken Unsicherheiten in der Vorhersage. Im Westen und Süden scheint es nach dem Feiertag nur einzelne trockene Tage zu geben. Es wird vorübergehend kälter, mit Gefahr von Bodenfrost am Sonntagmorgen. Danach wieder relativ normal für die Jahreszeit, aber mit wenig Sonne.
Situation auf dem Feld
Immer wieder sehr feucht, Bodenbearbeitung und Aussaat sind nur an einzelnen Tagen möglich. Die Silomaisernte schreitet, dort wo möglich voran bzw. ist schon abgeschlossen. Rüben und Kartoffeln müssen eher aus dem Boden gebettelt werden. Das Wetter sorgt aber für Wachstum bei Raps und Zwischenfrüchten, aber auch bei Unkraut und Ausfallpflanzen.
Raps – Einkürzung
Bei frühen bis mittleren Saatterminen muss eine erste Wachstumsreglermaßnahme zeitig erfolgen. Je dicker die Saat, desto früher muss eingegriffen werden. Die Befahrbarkeit setzt hier Grenzen. Berühren sich die Blätter der Pflanzen, wird der Schoßreiz ausgelöst. Daher sind dünne Bestände eher toleranter und können später behandelt werden. Bei weit entwickelten Schlägen wird es mit einer Maßnahme eng, wahrscheinlich muss in zwei, drei Wochen nachbehandelt werden.
Für den frühen Termin eignen sich die günstigen Azole (Tebucon-, Metconazol). Nachbehandlungen dann mit Toprex oder Tilmor, hier ist bei weiter nass- milder Witterung mit einer stärkeren Phomawirkung zu rechnen. Produkte mit Mepiquatchlorid (Carax, Architect) zeigen in Einzeljahren Verträglichkeitsprobleme mit starkem Ertragsabfall, hier nur bei optimalen Bedingungen fahren.
Achtung: Bestände, die mit „Butisanen“ behandelt wurden, zeigen auf Grund der Einwaschung in den Keimhorizont oft deutliche Wuchsdepressionen. Hier muss auf eine Erholung gewartet werden. Ebenso schwierig ist die Anwendung bei drohendem Bodenfrost.
Wintergerste – Aussaat
Einige haben die letzte Schönwetterphase genutzt, pflanzenbaulich bleibt das ein Risiko. Die nachfolgende Woche wird es einzelne kurze Aussaatfenster geben. Bei zweizeiligen Sorten wird der Ertrag über die Bestandesdichte erzielt. Hier nicht zu dünn aussähen. Auf leichten und milden Lagen um die 300 Körner, je schwerer und kälter, desto mehr (Tonböden bis 380). Mehrzeiler eher dünn halten. Hohe Bestandesdichten verschärfen das Lagerrisiko. Beginnend bei leicht (260) reichen meist 280 Kö/m² aus. Auch hier je nach Standort und Saattermin erhöhen (bis 320/340). Hybridgerste muss deutlich dünner gesät werden.
Bodenbearbeitung und Saat nicht übers Knie brechen, Gerste kann durchaus bis Mitte Oktober gesät werden, ohne Ertrag zu verlieren.
Weizen, Triticale, Dinkel - Aussaat
Mit der Aussaat legen wir den Grundstock für die spätere Bestandesführung. Allgemein beeinflusst werden die Standfestigkeit, der Krankheitsdruck, aber auch die Stickstoffeffizienz. Je mehr Halme, desto mehr Stroh, desto längere Pflanzen und desto weniger Durchlüftung im Frühjahr. Deshalb die Saatstärken anpassen. Gerade im Qualitätsweizenanbau muss der Stickstoff in das Korn und nicht in das Stroh. Frühe Saaten zeigen immer ein höheres TKG, die Korndichte (also Körner je m²) wird auch bei Spätsaaten erreicht.
Generell liegt der optimale Saatzeitpunkt am Standort und vor allem an dessen Ungrasbesatz. Die Pflanzenzahlen von Ackerfuchsschwanz und Weidelgräsern können durch spätere Saat effektiv und stark reduziert werden. Gleichzeitig kann zu späteren Terminen auch dicker gesät werden, was die Konkurrenzkraft der Kultur durch höhere Beschattung deutlich stärkt. Auf diesen schwierigen Standorten muss ein leichter Minderertrag in Kauf genommen werden, um eine erfolgreiche Kulturführung erst möglich zu machen.
Kann aufgrund des Standortes früh bestellt werden, ist die erste Oktoberwoche das meist ertragreichste Aussaatfenster. Generell geht natürlich der Bodenzustand vor Termin. Hier bei hohem zu erwartendem Feldaufgang dünn beginnen (220 bis 240 Kö/m²). Normalsaaten dann im Bereich 260 bis 280.
Regionen mit zu erwartender Frühjahrstrockenheit düngen in der Regel eher höher an, auch Betriebe mit Wirtschaftsdüngern bringen im zeitigen Frühjahr schon hohe Nährstoffmengen aus. In solchen Fällen immer an der unteren Kante der Saatstärke fahren, da in der Vegetation dann eine Reduktion der Seitentriebe meist nur unzureichend passiert.
Beim Dinkel im Spelz liegt die Vesenzahl um die Hälfte niedriger als die Kö/m². Auf ausreichende Saattiefe achten. Weizen, Triticale und entspelzten Dinkel nicht zu tief säen. 2-3 cm sind optimal, eine tiefere Ablage führt zu langen Halmhebern (Hypokotyl) und damit geschwächten Pflanzen.
Für die Verträglichkeit einer Herbizidbehandlung mit Bodenmitteln im Herbst (insbes. Flufenacet) sollte jedoch auf eine vollständige Saatgutbedeckung geachtet werden.
Hotline
Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes
(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)
Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8:00 – 12:00 Uhr
Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8:00 – 10:00 Uhr
Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird