Erzeugerringberatung Südbayern

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Kurzer Spätsommer

Nach den teils massiven Regenfällen bekommen wir bis über das Wochenende spätsommerliches sonniges Wetter. Für Beginn der nächsten Woche stellt sich dann aber wahrscheinlich wieder der Herbst ein. Es wird kühler und unbeständiger.
Der derzeit meist lebhafte bis starke Ostwind dreht auf Nordost und schwächt sich erst zum Wochenende ab.

Situation auf dem Feld

Von nass bis abgesoffen ist alles dabei, nur trocken gibt es nicht. Der stärkere Wind trocknet zwar ab, aber nur den offenen Boden. Auch Senken die unter Wasser stehen werden im Herbst nur mehr schwer zu befahren sein. Raps und Zwischenfrüchte wachsen dagegen zügig und Rüben können, wo sie noch gesund sind, vom Wasser profitieren. Mais machte nur kleine Schritte, die Abreife wird sich aber die nächsten Tage wieder beschleunigen.
Pflanzenschutz ist auf Grund des Windes nur schwer möglich, etwas ruhigere Bedingungen sind für Samstag und vor allem Sonntag vorhergesagt. Hier Vorsicht walten lassen und nichts übers Knie brechen.

Bodenbearbeitung – meist heikel

Besonders auf bindigen Böden aufpassen. Meist wird ja jetzt für die Gerste vorbereitet. Dies muss ohne schmieren passieren, die Gerste verzeiht hier nur wenig. Da wieder Niederschläge kommen werden, ist es wahrscheinlich besser erst mal nichts zu machen. Muss noch Ausfallgetreide oder Raps bekämpft werden, sollte auf vielen Flächen eine flache, ganzflächige Bearbeitung in den nächsten Tagen möglich sein und auch genutzt werden. Zum einen wird die grüne Brücke unterbrochen, zum anderen trocknen schwarze Flächen schneller ab. Eine tiefere Bearbeitung führt bei nachfolgendem Regen zum ansaugen der Böden, diese trocknen dann noch schlechter ab. Zu dem leidet im lockeren Boden die Befahrbarkeit.

Wintergerste –Aussaat

Die Erfahrung des letzten Jahres mit Verzwergungsviren zeigt die Wichtigkeit des späten Saattermines. Auch bei hohem Ungrasdruck (AFU, Weidelgras) ist der späte Termin der bessere. Kalte Lagen sollten nicht vor Ende September säen, warme Lagen eher Richtung 05. Oktober. Auf Grund der Wetterprognosen wird die nächste Woche dann sowieso nicht viel gehen. Frühe Saaten zum Wochenende sind auch mit Insektiziden nicht sicher zu schützen, sich darauf zu verlassen kann gefährlich werden. Durch ihr schlechtes Wurzelwerk ist die Gerste auf eine optimale Struktur angewiesen, Schmier- und Sperrschichten kann sie nicht durchbrechen. Auf Staunässe reagiert sie äußerst empfindlich, ebenso sollte die Kalkversorgung im optimalen Bereich sein.

Weizen – Sorten Anbau 2024

Auf Grund des Umfangs haben wir uns entschlossen, die Sortenempfehlung auf ein gesondertes Blatt auszulagern. Dieses ist hier zu finden: Sortenblatt Winterweizen Aussaat 2024

Raps – Herbizid und Schnecken

Die Bedingungen für Schnecken sind das ganze Jahr über schon gut. Lange Trockenphasen gab es nur vereinzelt. Zu beobachten ist, das auf in Hitzephasen tiefer bearbeiteten Flächen deutlich weniger Besatz herrscht. Hier zeitnah kontrollieren, vor allem die optimalen Saattermine Anfang September sind in einem kritischen Stadium.

Wurde bisher kein Herbizid im VA oder frühem NAK ausgebracht, kann Belkar ab dem 2 -4 Blattstadium zum Einsatz kommen. Bei mäßigem Druck reicht oft die Einmalbehandlung mit 0,25l + 0,25l Synero. Die Mischung mit freigegebenen Gräsermitteln ist möglich (Panarex, Focus, Select bis 4 Blatt) ebenso kann Bor mitgefahren werden. Da der Erdfloh meist fast nicht vorhanden ist, besteht für Insektizide meist keine Notwendigkeit.

Die klassische Einmalbehandlung mit Belkar mit 0,5l + 0,25l Synero kann bei später Anwendung und hohem Druck zum Einsatz kommen. Hier keine Mischung mit Gräsermitteln oder Fungiziden.

Die zweite Behandlung bzw. eine Nachbehandlung mit 0,25l Belkar kann ab dem 6 Blattstadium durchgeführt werden. Hier kann auch mit Wachstumsreglern gemischt werden (aber kein Metconazol!). Keine gleichzeitige Mischung von Gräsermitteln und Wachstumsreglern.
Ein Nachbehandlung bei frühen Terminen kann auch mit Runway, Fox oder Effigo erfolgen. Auf Standorten mit Ackerfuchsschwanz die Resistenzen im Blick haben. Hier sollten Selcet oder Focus Ultra zum Einsatz kommen. Eine erste frühe Behandlung vor Reihenschluss verhindert zu große Spritzschatten.

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

  Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8:00 – 12:00 Uhr

  Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8:00 – 10:00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird