Erzeugerringberatung Südbayern

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Sommertage bleiben die Ausnahme

Die einzige Konstante bleibt die Unbeständigkeit. Längere, trockene Sommerphasen sind derzeit nicht in Sicht. Heute und bis morgen Nachmittag kurze freundliche Phase, danach wieder feucht bis nass und kühl. Ab Sonntagabend bis Dienstag freundlich, danach wieder erhöhtes Schauer und Gewitterrisiko. Also alles in allem so, wie wir das seit dem Frühjahr kennen.

Situation auf dem Feld

Lokal sehr unterschiedliche Situationen. Nach dem Hochwasser gab es die letzten Wochen immer wieder Starkregenereignisse, die räumlich begrenzt, teils hohe Niederschlagsmengen brachten. Richtig trocken ist es aber nirgends. Die Gerstenernte kommt nur langsam voran, erste Erträge sind teilweise enttäuschend. Pflanzenbaulich liegt der Fokus derzeit bei den Kartoffeln und Rüben, hier sind die Belastungen durch hohen Infektionsdruck und Staunässe teilweise erheblich.

Kartoffeln - Kämpfen um jeden Preis

Die Kombination aus sporulierendem Befall und immer wiederkehrenden Infektionsereignissen ist vielerorts eine echte Herausforderung. Es zeigt sich immer mehr, dass verschiedene Wirkstoffe ganz klar an ihren Grenzen angelangt sind. Die Hauptlast der Wirkung verteilt sich mittlerweile auf wenigen Schultern. Cymoxanil, Fluazinam und Cyazofamid tragen die Hauptlast. Diese gilt es für die Zukunft in ihrer Wirksamkeit zu erhalten. Deswegen braucht es unter diesen einen Wechsel bzw. die Kombination von wirksamen Mitteln. Trotz des Endes des Neuzuwachses ist der Einsatz von lokal- oder teilsystemischen Mitteln bei der hohen Belastung in mittleren und späten Beständen anzuraten. Die Wirkstoffverteilung ist hier besser als bei reinen Kontaktwirkstoffen. Ausschlaggebend für die Wirkung ist der Wirkstoffaufwand je Hektar. Gerade bei den Cymoxanilprodukten gibt es hier doch Unterschiede. Reboot hat hier die Nase vorne, gefolgt von Simpro und Curzate. Bei den Kontaktmitteln scheint das Cyazofamid (Ranman) etwas effektiver als das Fluazinam zu sein, die deutlichen Mehrkosten sollten hier aber doch das ein oder andere Mal in Kauf genommen werden. Alles entscheidend in der Mittelwahl ist derzeit aber die Verfügbarkeit. Hier wird es richtig eng und nur in wenigen Fällen wird man das Wunschmittel in ausreichender Menge bekommen. Im Angebot finden sich oft noch Zorvec, Revus, Voyager und Banjo forte, bei welchen aber nicht mit ausreichender Wirkung zu rechnen ist. Sparen lässt sich also nicht, vor allem wenn schon Befall im Feld oder in der Flur vorhanden ist.

Zuckerrüben

Auf Erstbefall mit Cercospora achten und den Spritzstart nicht versäumen. Die einzelnen heißen Tage mit der vorhandenen Feuchtigkeit begünstigen die Ausbreitung. Liegt der Befall über 5 %, sollte gehandelt werden. Insbesondere die Frühinfektionen haben doch deutliche Ertragseffekte. Zwar bedingt eine frühe Behandlung oftmals eine Doppelstrategie; abwarten, um hier sicher mit einer einmaligen Maßnahme durchzukommen, ist aber die meist schlechtere Alternative. Auch an die Beseitigung der Schosser denken. Diese sind aus dem Bestand zu entfernen. Die Bodenfeuchte vereinfacht das ziehen und eine konsequente Bereinigung erhält die Anbauwürdigkeit der Rüben. Achtung: Beim Anbau von Conviso-Sorten gilt eine absolute Nulltoleranz. In diesem Anbausystem ist die Bekämpfung in den Folgekulturen nicht mehr sicher möglich.

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

  Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

  Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird