Erzeugerringberatung Südbayern

Aktuelle pflanzen-
bauliche Hinweise
aus Ihrer Region

Schwierige Einschätzung

Durch die regional sehr unterschiedlich verteilten Regenmengen ist die Einschätzung zu Bestandsentwicklung und Einsatzterminen sehr schwierig. Oft sind die Befahrbarkeiten und Bedingungen kleinräumig unterschiedlich, sodass hier leider nicht alle Situationen erfasst werden können. Für einzelbetriebliche Aussagen einfach die Hotline nutzen.

Sehr Nass – oder Weltuntergang

Mit dem Feiertag morgen sollen sich die Niederschläge intensivieren. Medial ist die Sintflut angekündigt, sicher ist hier aber noch nichts. Einige Modelle sehen den Schwerpunkt eher Richtung Sachsen bis hinein nach Nordbayern, während andere das Tief über der Mitte Bayerns oder auch Richtung Berge vorhersagen. Generell wird es aber regnen, und dass bis über das Wochenende. Ob es am Schluss 30 oder 130mm sein werden kann noch nicht treffsicher prognostiziert werden.

Situation auf dem Feld

Das Zeitfenster für Maßnahmen wird sich auf den heutigen Nachmittag beschränken. Die ersten Niederschläge werden je nach Region ab 16.00 Uhr erwartet. Zu dem kommt in Gebieten mit Starkniederschlägen das Problem mit der Befahrbarkeit. Gewaltaktionen nur dann durchziehen, wenn´s wirklich nicht mehr geht, eine Woche länger zu warten.

Mais –Herbizid

Dort wo das Unkraut schon eine echte Konkurrenz für den Mais darstellt, die knappen Stunden nutzen und Fahren. Die viel diskutierte Wachsschicht werden wir auf absehbare Zeit nicht bekommen. In der derzeitigen wüchsigen Witterung und bei kleinen Maispflanzen ist das Risiko einer Schädigung geringer als die Wuchsdepression durch große Unkräuter. Hier wenigstens die Flächen spritzen, die es nötig haben. Sollte die Fläche noch relativ sauber sein und erst Keimblätter von Kräutern und Hirsen aufgelaufen sein, kann auf eine stabilere Witterungsphase gewartet werden.

Weizen – Fusarium

Das Fusariumrisiko ist vor allem dort erhöht, wo am Wochenanfang die Blüte schon erreicht war. Hier war es feucht und schwül. Das nachfolgend kühle Wetter mit Dauerregen stellt erfahrungsgemäß nicht das größte Risiko dar. Hier also genau hinschauen. Wirksam ist die Behandlung nur direkt in der Hauptblüte +- 2 Tage. Wirksam sind Prothio-, Metcon,- Tebucon- und Difenoconazol.

Sommergerste – eher warten

Das Folpan als Sonnenschutz hält nicht mehr als 30 bis 40mm Regen aus. Daher abschätzen ob durch die Entwicklung ein Einsatz schon drängt oder nicht. Bestände, die sich schon Mitte Ährenschieben befinden, werden schnell aus dem Zulassungsbereich (EC 59 – 61) herauswachsen. Diese müssen abgesichert werden. Bei späteren Beständen erst nach dem Niederschlag fahren um die Dauerwirkung aufrecht zu erhalten. Bei Starkbefall mit Hähnchen auf das Abwaschen hoffen, eine extra Durchfahrt wird sich nicht lohnen bzw. ist nicht möglich.

Getreidehähnchen

Einzig im Getreide zugelassen sind Pyrethroide der Klasse 2. Diese weisen seit einigen Jahren in Bayern ein hohes bis sehr hohes Resistenzniveau gegen das rothalsige Getreidehähnchen auf. Es wird also keine 100%ige Wirkung mehr geben. Im Weizen ist der Schaden trotz optischen Fraßspuren meist gering. Stärker betroffen ist die Sommergerste und der Hafer. Jede Behandlung verschärft die Situation der Resistenz zusätzlich. Deshalb streng nach Schadschwelle und Notwendigkeit fahren. Ein generelles „Mitlaufen lassen“ ist der Anfang vom Ende.
Auf die Anwendungsbedingungen achten: Spritzwasser auf PH-Wert um 6 einstellen. Keine Temperaturen über 20°Grad und ausreichende Benetzung durch höhere Wassermengen (300l+).

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

  Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

  Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird