Erzeugerringberatung Südbayern

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4 Tage trocken

Nachdem die letzten Regengebiete abgezogen sind, wird es im ganzen Ringgebiet bis mindestens über den Sonntag trocken bleiben. Die nächste Nacht bringt in ganz ungünstigen Lagen ein kleines Risiko für Bodenfrost, ab Samstag steigen die Temperaturen dann deutlich in den Bereich um 25 Grad. Ab kommender Woche ist die Entwicklung unklar. Derzeit sieht auch der Montag noch überall gut aus. Ab Dienstag können sich vermehrt Schauer und Gewitter bilden. Langfristig bleiben die Temperaturen im höheren Bereich, beständiges trockenes Hochdruckwetter ist aber wieder nicht in Sicht. Der Mai soll mit typischem „Wachswetter“ zu Ende gehen. Nebenbei: Urlaub in Südeuropa ist auch keine Alternative. Von Spanien bis Griechenland und der Türkei wird es die nächste Zeit richtig nass.

Situation auf dem Feld

Befahrbarkeit und Bearbeitbarkeit setzen die Grenzen in der Arbeitserledigung. Durch regionale Stark- und Dauerregen sind erste Nässeschäden in Mais, Kartoffeln und Rüben zu befürchten. Die nächsten Tage dürften aber auch feuchte Flächen Maßnahmen zulassen.

Fungizid

Wintergerste muss dringend die nächsten Tage abgeschlossen werden. Roggen, Dinkel und Triticale können abgeschlossen werden. In der Gerste bleibt das Folpan (1,5l) plus Azolpartner das Mittel der Wahl.
Beim Weizen streuen die Entwicklungsstadien stark. Von EC 33 bis EC 39 ist alles dabei. Mit der wärmeren Phase wird sich das etwas homogenisieren. Schwierig ist die Fungizidentscheidung in den späteren Beständen ohne Vorlage. Für eine Einmalbehandlung ist es etwas zu früh, abzuwarten ist auf Grund der häufigen Infektionsereignisse nur in sehr gesunden Beständen zu empfehlen. Günstige Lösungen, um eine Woche oder 10 Tage zu überbrücken gibt es leider nicht mehr. Hier könnte mit den „Premiumlösungen“ in stabilen Aufwandmenge die Zeit bis zur Blüte überbrückt werden. Die Wirkstoffe werden teilweise auch vom herauswachsenden Blatt aufgenommen und schützen dieses. Auf Grund des Massenwachstums dieser Bestände kann die Dauerwirkung aber schlecht eingeschätzt werden. Alternative zwei wäre eine späte Vorlage mit Prothioconazol in voller Aufwandmenge und eine reduzierte etwas nach hinten geschobene „Hauptbehandlung“ Richtung Ährenschieben.

Wachstumsregler Getreide

In der Sommergerste den Termin 31/32 nicht verpassen. Die Entwicklung wird sich beschleunigen. Im Weizen ist die Nachlage von Moddus/ Prodax bis EC 39 möglich. Bestände im Auge behalten, es kann mit der Erwärmung ein starker Stickstoffschub einsetzen.

Düngung Getreide

War es bisher nicht möglich, die 2. Gabe im Weizen auszubringen, sollte hier ein Teil der dritten Gabe mit gestreut werden. Ein kleiner Rest kann dann später für die Qualitätsdüngung verwendet werden. Wurde bisher alles wie geplant ausgebracht, reicht die Spätdüngung zum voll entwickelten Fahnenblatt aus.

Rüben – Herbizid

Die Zeit bis zur Abschlussspritzung nutzen um Gräser, Ausfallgetreide und Disteln zu beseitigen. In Gebieten mit Ackerfuchsschwanz auf die Wirkstoffe achten. Select oder Focus Ultra haben hier Vorteile.

Kartoffeln – Herbizid

Vor der Spritzung graben, vor allem wenn das Legen schon länger her ist. Bandur und Clomazone brauchen eine Mindestbedeckung bei der Anwendung. Je nach Intensität der Niederschläge haben sich die Dämme deutlich gesetzt. Sollte das Volumen gerade im Verarbeitungsbereich knapp sein, überlegen ob nicht doch auch All-in-One gelegte Flächen nochmals aufgefräst werden sollten. Hierzu muss natürlich der Boden erst abtrocknen.

Mais – späte Saat

Einiges an Fläche ist noch zu säen. Gerade im Silomaisbereich ist die Situation noch nicht dramatisch. Spätsaatversuche der letzten Jahre zeigen auch bei Terminen um den Monatswechsel Mai/ Juni noch ordentliche Erträge. In kühleren Lagen keine späten Sorten mehr säen, um die TS-Gehalte sicherzustellen. Insgesamt die Aussaatstärke reduzieren. Später Mais wird länger und setzt den Kolben höher an. Hier ist die Lagergefahr erhöht, eng stehende Pflanzen verstärken diesen Effekt. Deshalb 1 bis 1,5 Pflanzen weniger als ortsüblich einplanen. Eine bessere Belichtung im Bestand fördert auch die Kolbenentwicklung, die bei Spätsaaten eher eingeschränkt ist.

Mais – Herbizid

Die früh gedrillten Bestände rechtzeitig behandeln. Insbesondere bei Altverunkrautung und Ausfallgetreide führte die Saatbeetbereitung auf Grund der feuchten Witterung nur für eine kurzzeitige Linderung. Diese Bestande ergrünen schnell. Hier muss nicht zwingend auf den Auflauf gewartet werden. Bei Ausfallgetreide oder Altbestand mit Ungräsern bleibt nur Sulfonylharnstoffe (Motivell, Samson, Maister o.ä.) einzusetzen. Bei frühen Einsatz den Bodenpartner nicht zu stark reduzieren.

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

  Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

  Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird