Erzeugerringberatung Südbayern

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Keine nachhaltige Änderung
Die letzten Tage waren vor allem im Osten und Südosten schöner als in den Prognosen vorhergesagt. Im Westen wurden die Arbeiten durch starke Schauer wieder jäh unterbrochen. Heute soll es bis in den Abend schön sein. Ab morgen liefern sich ein Tief aus dem Westen und ein Hoch über Osteuropa ein Duell. Derzeit scheint es so, dass das Tief am Mittwoch bis nach Tschechien vorstößt und somit überall teils ergiebiger Regen fällt. Donnerstag soll es dann vom Hoch wieder nach Westen abgedrängt werden und uns erneut mit kräftigen Niederschlägen überqueren. Das Wochenende schaut dann besonders im östlichen Ringgebiet nicht ganz so nass aus, der Westen wird eher stark wechselhaft bleiben. Insgesamt liegen die Prognosen zwischen 35 und 85l/qm bis zum nächsten Montag. Schwerpunkt ist der Westen und der Alpenrand. Die Temperaturen gehen die nächsten 2 Tage deutlich zurück, steigen zum Wochenende aber wieder an. Vorsommer ist und bleibt trotzdem ein Fremdwort.
Situation auf dem Feld
Die Zeitfenster ließen meist nur die wichtigsten Arbeiten zu. Weiterhin gibt es in der Hauptwachstumsphase viel zu tun. Frühe Winterungen müssen abgeschlossen werden, Weizen geht Richtung Fahnenblatt und früh gelegte Kartoffeln gehen auf. Alles wächst, der Krankheitsdruck ist weiterhin auf Einzelschlägen massiv.
Fungizid
Wintergerste, Roggen, Dinkel und Triticale können abgeschlossen werden. In der Gerste bleibt das Folpan (1,5l) plus Azolpartner das Mittel der Wahl. Aus Resistenzgründen bei Doppelbehandlungen einen Wirkstoffwechsel anstreben. Erfolgte eine Vorlage mit Prothioconazol, bleibt als einzige Alternative der Einsatz von Mefentrifluconazol (Balaya, Revytrex,..).
In Roggen, Triticale und Dinkel kann als Einmalbehandlung eine „All in One“ Lösung zum Einsatz kommen (Elatus, Ascra, Skyway, Jordi,…). Oftmals reicht hier aber auch die reine Azolanwendung, auch wenn die Dauerwirkung hier nicht so ausgeprägt ist.
Beim Weizen gibt es auf der einen Seite genug Flächen mit Vorbehandlung. Hier muss noch abgewartet werden, bis das Fahnenblatt voll entwickelt ist. Auf der anderen Seite überlegen viele Betriebe, heute noch eine Vorbehandlung zu fahren. Hier auf das Entwicklungsstadium und den Septoriabefall achten. Nur bei späten Beständen mit Befall macht die Vorbehandlung noch Sinn. Gehen die Bestände Richtung EC 37, kann hier schon eine potente Lösung eingesetzt werden, um bis zum Fusarium durchzuhalten. Sind die Bestände noch weitgehend gesund, die Hauptbehandlung bis zum nächst möglichen Zeitpunkt schieben.
Wachstumsregler Getreide
In Gerste und Roggen kann zum Spitzen der Grannen noch mit Cerone/ Camposan nachgekürzt werden. Sind die Ähren großteils geschoben, ist der Einsatz nicht mehr möglich. Triticale, Dinkel und Weizen können bei Bedarf noch Trinexapac oder Prodax eingesetzt werden. Im Allgemeinen sind die ersten Maßnahmen aber meist gut in der Wirkung und in den meisten Fällen ausreichend.
Düngung Getreide
Frühe Weizenbestände beim Erreichen des Fahnenblattes abschließen, insbesondere wenn der Proteingehalt eine untergeordnete Rolle spielt, frühzeitig düngen. Triticale und Dinkel sollten ihre volle Düngung erhalten haben. Bei späten Beständen kann abgewartet werden, insbesondere dann, wenn noch kein Wachstumsregler gefallen ist.
Sommergetreide
Die Unkrautbekämpfung sollte abgeschlossen sein. Frühe Gersten beginnen mit dem Schoßen, hier wäre der Einsatz von Wachstumsreglern zu überlegen bzw. möglich (Moddus u.ä:/ Prodax). In Anbetracht der Tatsache, dass es in nächster Zeit wenig Termine gibt, ist der frühzeitige Einsatz zu Schoßbeginn vielleicht die bessere Wahl.
Rüben – Herbizid
Trotz meist mehr als zwei Wochen zur ersten NAK ist der Neuauflauf nur begrenzt vorhanden. Optimale Bedingungen beim ersten Mal und eine Kruste auf der Oberfläche haben vielerorts die neue Auflaufwelle verhindert. Die neuerlichen Niederschläge und die höheren Temperaturen werden die Keimung allerdings beschleunigen. Ob bis zum Wochenende bzw. nächste Woche abgewartet werden kann, ist deshalb fraglich und kann nur durch eigene Kontrollen abgeklärt werden.
Kartoffeln – Herbizid
Einzelne früh gelegte Bestände stoßen durch. War bisher keine Behandlung möglich können Arcade und Sencor (Metribuzin beachten) im Nachauflauf eingesetzt werden, das Boxer beim Durchstoßen. Proman, Artist (Metribuzin) und Sinopia (Clomazone) haben eine Zulassung bis kurz vor Durchstoßen. Bei den erwarteten Niederschlägen ist Clomazone kritisch zu sehen, Bandur scheidet in diesen Beständen aus.
Soja
Die Herbizidanwendung muss im Vorauflauf durchgeführt werden. Da die nächsten Tage eine Möglichkeit unwahrscheinlich ist, bleibt die Spritzung direkt nach der Saat. Kein Einsatz von Pendimethalin (Stomp) bei der Gefahr der Einwaschung in den Keimhorizont.
Hotline
Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes
(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)
Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr
Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr
Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird