Erzeugerringberatung Südbayern

Aktuelle pflanzen-
bauliche Hinweise
aus Ihrer Region
Wonnemonat ohne Wonne?
Das Spiel der unsicheren Prognosen setzt sich fort. Heute noch trocken, morgen Regen. Die Mengen sind unklar und schwanken zwischen 5 und 30mm. Bis über den Feiertag dann wechselhaft mit Schauern. Im nördlichen Bereich wenig bis keinen Niederschlag, im Süden gehäuft etwas Nass von oben. Die Hoffnung für eine kurze Periode ohne Regen ruht auf dem Zeitraum 3. bis 6. Mai. Auch hier wird der Süden und das westliche Schwaben wahrscheinlich schnell wieder unbeständiger, während es vor allem im Donauraum und nördlich davon die Aussicht auf längeres Zeitfenster gibt. Die Temperaturen steigen kurzfristig auf Werte um 15 Grad an mit etwas milderen Nächten. Für Mitte nächster Woche gehen wir wieder zurück auf um die 10/12° mit frischen Nächten. Also weder Frühlingsgefühle noch staubige Verhältnisse zu erwarten.
Situation auf dem Feld
Nasse Böden lassen weder Bearbeitung, Saat noch organische Düngung zu. Tiefe Temperaturen und Regen machen das Zeitfenster für Pflanzenschutz und Düngung eng. Groß ändern wird sich das nicht. Die wenigen Stunden nutzen, um das Wichtigste zu erledigen und mit Geduld auf Besserung warten. Auf Grund der Kälte haben fast alle Kulturen ihr Wachstum verlangsamt, die im März fortgeschrittene Entwicklung dreht auf normal bis spät.
Wachstumsregler Getreide
Mit EC 32 endet der Einsatztermin für CCC im Weizen. Hier muss dann die nächsten Tage reagiert werden, wenn ein Einsatz geplant und nötig ist. Bewährt hat sich hier die Mischung von 0,5l mit 0,25l eines Trinexapacproduktes. Dinkel, Roggen und Gerste können bis EC 37 mit Medax Top im Bereich 0,5 bis 0,7 eingekürzt werden oder mit Trinexapax oder Prodax stabilisiert werden. Zum Zeitpunkt ab 39 ist das Camposan Top noch eine Möglichkeit (0,3 bis 0,5).
Fungizid
Wie befürchtet, schaukelt sich der Altbefall mit Septoria zunehmend auf und in manchen Beständen sind schon die nächsten Blattetagen infiziert. Hier beachten: Bei Befall über der Schadschwelle sollte eine Behandlung nicht vor EC 32 stattfinden. Dieses Stadium ist trotz der Pflanzenlänge nur in frühen Beständen erreicht. Erst ab Erscheinen dieser Blattetage (F-2) können die ertragsrelevanten Blätter geschützt werden. Ein zu frühzeitiger Einsatz macht auch die Folgebehandlung früher und bei weiterhin langsamer Entwicklung reicht es dann nicht bis zum voll entwickelten Fahnenblatt. Bestände aber auf jeden Fall im Auge behalten. Es gibt alles, von absolut gesund bis richtig hohen Befall. Sorteneinflüsse sind deutlich erkennbar. Für frühe Termine mit Azolen arbeiten (Prothioconazol 200g/ha). Auch an die Kosten denken, die Mittel sind keine Schnäppchen mehr. Deshalb im Einzelfall nach Bestandskontrolle entscheiden.
Düngung Getreide
Weizen sollte jetzt zu Schoßbeginn 100 bis 120 kg verfügbares N haben. Deshalb bei noch nicht durchgeführter Nachdüngung diese durchführen. Bei Dinkel, Roggen und Triticale auf die Bestandesentwicklung achten und erst die Standfestigkeit absichern. Ist dies geschehen kann die Düngung zu Ende nächster Woche abgeschlossen werden.
Zuckerrüben
Unbedingt auf Schnecken achten und bei Befall schnell handeln. Mildere Nächte in Verbindung mit der derzeitigen Feuchte lassen die Biester schnell erwachen. In frühen Beständen die Wirkung der ersten NAK kontrollieren. Anschluss beim Keimen der 2. Welle oder spätestens nach 10 Tagen. Spätere Saaten ohne Behandlung umgehend kontrollieren und fahren. Sollten Unkräuter im Laubblatt sein evtl. Spezialisten zumischen (Debut, Lontrell, Venzar). Hier die Wirkungseinstufung beachten und mildere Nächte bevorzugen.
Raps Blütenbehandlung
Bei enger Rapsfruchtfolge und feuchter Witterung steigt das Risiko der Sclerotiniainfektion. Feuchte haben wir, die Vollblüte lässt auf sich warten. Da die Infektionen von aus dem Boden auskeimenden Sporen ausgehen, ist trotz der Nässe eine Infektion nicht unbedingt wahrscheinlicher. Die Temperaturen sprechen nicht unbedingt für ein schnelles Auskeimen der Apothecien. Zu dem sorgt langanhaltender Regen für einen verminderten Sporenflug. Sollten das Wetter um die Hauptblüte wechselfeucht-warm sein, steigt die Gefahr und eine Behandlung ist je nach Anbaudichte abzuwägen. Frühzeitige Einsätze vor dem Abfallen der ersten Blütenblätter bringen nur eine unzureichende Wirkung.
Hotline
Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes
(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)
Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr
Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr
Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird