Erzeugerringberatung Südbayern

Aktuelle pflanzen-
bauliche Hinweise
aus Ihrer Region
Ab dem Wochenende deutlich kühler
Bis einschließlich Samstag bleibt es warm und trocken. Ab Samstagabend wird es zunehmend unbeständiger und die Temperaturen legen den Rückwärtsgang ein. Für das südliche Ringgebiet sind bis Montag verbreitet Niederschläge zu erwarten. Im Norden sind die Prognosen unsicher und die vorhergesagten Mengen wenn dann auch geringer. In der Nacht zum nächsten Dienstag könnte es in Tallagen Bodenfrost geben. Die Temperaturen bewegen sich in der neuen Woche nur noch um
13 bis 15 Grad.
Situation auf dem Feld
Der Regen fiel unterschiedlich und in den meisten Fällen nicht ausreichend. Einige Gebiete bekamen auch nur wenig mm ab. Die Situation hat sich also nicht grundlegend entschärft. Vor allem leichte Böden und Früchte, die viel Wasser brauchen (Raps), leiden teilweise schon am geringen Wasservorrat. Manganmangel ist verbreitet ein Thema, die N-Nachlieferung sollte mit steigenden Temperaturen und leicht feuchten Böden jetzt in Gang kommen.
Raps
Mit der Erwärmung öffneten sich auch die ersten Blüten. Beim vorher kalten Wetter waren die Schädlinge nur unterschwellig aktiv. Somit ist das Thema Glanzkäfer für heuer durch. Derzeit ist der Raps die Kultur, die am meisten leidet. Durch das Wachstum hat er die Böden meist vollständig leergesaugt. Hier bräuchte es für die weitere Ertragsbildung eigentlich sehr hohe Niederschläge oder noch ausreichend Wasservorrat im Unterboden. Dies wird vor allem auf den schwächeren Böden knapp. Ob eine Blütenbehandlung nötig ist, muss im Einzelfall entschieden werden. Nur bei ausreichend Bodenfeuchte keimt die Sclerotinia aus und kann infizieren. Zudem braucht es eine enge Fruchtfolge für ein erhöhtes Risiko. Es spricht also vieles dafür, dass eine Fungizidspritzung eher wenig bringt. Insbesondere auf Standorten mit begrenztem Wasserangebot sollte die Intensität den realistischen Ertragszielen angepasst werden.
Getreide - Manganmangel
Durch die Trockenheit und das Aufreißen der Böden, haben wir vermehrt Sauerstoff im Wurzelhorizont. Dadurch kommt es zu einem Verfügbarkeitsproblem beim Mangan. Erkennbar ist diese an hellen Beständen, die im Bereich von Fahrspuren (Säschlepper, Güllefass, …) deutlich dunkler sind. Hier muss dringend mit Blattdünger entgegengesteuert werden. Am Schnellsten wirken Chelate oder Mangansulfate. Bei Mangannitrat unbedingt die Mischbarkeit mit Wachstumsreglern oder Herbiziden im Auge behalten, falls dies kombiniert werden soll.
Wachstumsregler
Weiterhin ist Fingerspitzengefühl und Kenntnisse des Schlages angesagt. Bei dem derzeitig sonnigen und warmen Wetter, ist die Wirkung der Wachstumsregler nicht zu unterschätzen. In gestressten Beständen, die vom Wasser an der Grenze sind oder stark Manganmangel zeigen, sollte im Zweifelsfall abgewartet werden, ob und wieviel Regen denn tatsächlich kommt. Im Weizen verstreicht damit der CCC – Termin, in der Sommergerste kommen wir dann mit dem Moddus wahrscheinlich zu spät. Alternativen wären zu späteren Terminen Prodax oder bei nötiger intensiver Einkürzung das Medax Top.
Wintergerste - Abschlussbehandlung
Die Gersten kommen verbreitet mit den Grannen, in späten Lagen wird das auch bis zum Wochenende so weit sein. Optimalerweise wird direkt nach den nächsten Niederschlägen behandelt, um den Schutz vor Ramularia und Sonnenbrand zeitig auf die Bestände zu bringen. Das Folpan verträgt keine hohen Regenmengen. Deshalb vor allem im Süden noch etwas Warten, im Norden könnte man sich die Maßnahme auch für den Freitag oder Samstag überlegen, da hier das Risiko des Abwaschens deutlich geringer ist. Mischpartner zum Folpan sind gängige Azole in voller Aufwandmenge.
Kartoffeln – Nicht überraschen lassen
Durch die Bodenerwärmung geht es in den Dämmen nun zügig voran. Insbesondere beim Einsatz von Wirkstoffen, die eine gute Überdeckung benötigen (Clomazone, Aclonifen), nicht zu lange Warten. Die Einsatzbedingungen sind äußerst schlecht, da die Bodenfeuchte fehlt. Spritzungen in den frühen Morgenstunden auf kalte Böden mit Tau sind die einzige Möglichkeit, wenn unbedingt gefahren werden muss. Der Zusatz von Öl oder AHL kann die Anhaftung der Wirkstoffe an den Dämmen fördern. Vorsicht bei der Wärme und dem Einsatz von Boxer, hier im Zweifelsfall auf andere Wirkstoffe wechseln. Bei bereits aufgelaufenen Unkräutern kann die Zugabe von Quick Down + Toil die erste Welle gut abbrennen und damit die Leistungsfähigkeit der Mischung erhöhen.
Hotline
Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes
(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)
Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr
Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr
Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird