Erzeugerringberatung Südbayern

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Frühling – es geht los

Mit dem heutigen Nachtfrost sollte es das mit der Kälte auf Sicht der nächsten 10 Tage gewesen sein. Freundliches Wetter lässt die Temperaturen schnell steigen und es werden bis zum Wochenende über 15 Grad erwartet. Niederschlagssignale sind ab Sonntag in den Prognosen zu finden, diese sind aber nicht sicher und allgemein werden bis zum Ende des Vorhersagezeitraumes keine großen Mengen erwartet.

Witterung - Wasserversorgung

Die ab dem 5.März erwarteten ergiebigen Niederschläge blieben weitgehend aus. Nur vom Nordwesten des Ringgebietes her (NU, GZ, DLG, DON, EI) fielen seither 30mm und mehr. Der überwiegende Teil bekam nur ein paar Liter ab. Schaut man sich die Regensummen seit Jahresbeginn an, wird schnell deutlich, dass wir ohne Vorräte in die Vegetation starten.

 

 

 

 

 

 

Besonders auffällig ist das Gebiet im Erdinger Moos und entlang der Isar zwischen München und Landshut. hier kommt man in der Summe auf unter 50mm die seit dem Jahreswechsel gefallen sind. Noch deutlicher wird es beim Vergleich zum langjährigen Durchschnitt.

 

 

 

 

 

 

In den oben genannten Regionen aber auch im Bereich Kaufbeuren hat es bisher weniger als die Hälfte, meist nur ca. ein Drittel des langjährigen Schnittes geregnet. Auch wenn es andere Gebiete nicht ganz so massiv betrifft, haben wir es flächendeckend mit einem Defizit im Bereich von 25 bis 50% zu tun. Wir leben also zu Beginn der Hauptwachstumsphase von der Hand in den Mund. Auch die Grundwasserstände sind meist auf dem Niveau, dass nach dem Sommer herrscht. Da bleibt nur zu hoffen, das die mit steigenden Temperaturen mehr werdende Verdunstung und der Verbrauch durch das Pflanzenwachstum durch regelmäßige Niederschläge ausgeglichen wird.

Situation auf dem Feld

Trotz der kälteren Phase in den letzten Tagen ergrünen die Winterungen deutlich, das Wachstum hat nachhaltig begonnen. Selbst die gelben bzw. weißen Gersten zeigen sich meist erholt. Mit dem Frühlingswetter wird sich die Regeneration der frühen Winterungen wie Raps und Gerste fortsetzen, während die späteren Kulturen wie Weizen und Triticale erstmal verharren.

Düngung

Auf Grund der oben angesprochenen angespannten Lage bei der Wasserversorgung sollten nun auch Weizen, Dinkel und Triticale angedüngt werden. Solange eine gewisse Restbodenfeuchte vorhanden ist, kann von einer guten Wirkung ausgegangen werden. Einzelne schwache Bestände können schon etwas kräftiger gefahren werden (60 – 80N). Bei normaler bis guter Entwicklung reicht eine eher mäßige Andüngung (40 – 60N). Es muss hier nur die Ährenanlage sichergestellt werden, zusätzliche Mengen für die Bestockung sind nicht von Nöten. Wurde organisch gedüngt, sollte zum Start noch mit kleinen Mengen (20 – 30N) Nitrat abgesichert werden. Auf schweren und kalten Lagen kann der Raps seine Abschlussdüngung erhalten, da hier die Nachlieferung für den hohen Bedarf in der Streckungsphase zu spät kommt. Leicht erwärmbare Standorte können sich hierfür noch 10 bis 14Tage Zeit lassen.

Mangan – großes Thema

Schon ausgangs des Winters zeichneten die typischen Mangelstandorte (leichter Boden, hohe PH-Werte) außerordentlich früh und deutlich. Besonders bei guter Bodenstruktur und wenig Niederschlag sind die Symptome deutlich ausgeprägt. Die letzten Wochen dehnen sich die Gebiete, in denen es mangelt, deutlich aus. Zu beobachten ist dies z.B. auf stark humosen und lockeren Standorten, aber auch auf den schweren Tonkuppen, die durch die Wechselfröste aufgefroren sind. Hier ist umgehend zu handeln. Ohne Ergänzung werden die Bestockungstriebe reduziert und sehr dünne Bestände sind die Folge. Unterstützen kann die Gabe von Mangan durch das Anwalzen bei trockenen Bodenverhältnissen. Zum Einsatz können Bittersalz mit Mangan (Combitop), Mangansulfat, Mangannitrat oder Manganchelate kommen. Chelate wirken am schnellsten und sind auch in Mischungen mit z.B. Herbiziden am unproblematischsten.

Saat Zuckerrüben

Eine frühe Saat hat wie alles andere sowohl Vor- als auch Nachteile. Vorteil ist die Ausschöpfung des Ertragspotenziales durch eine lange Vegetation und das Ausnutzen eines feuchten Saathorizontes zum sicheren Feldaufgang. Die Nachteile liegen in der Gefahr von Spätfrösten im Auflauf der Rüben und in der schwierigeren Unkrautbekämpfung auf Grund der langsameren Jugendentwicklung. Diese Faktoren gilt es abzuwägen. Generell geht Bodenstruktur und sicherer Wasseranschluss vor. Hiermit erkauft man sich zwar eventl. eine zusätzliche NAK, um die Zeit bis Reihenschluss zu überbrücken, genießt aber den Vorteil des homogenen Bestandes. Je früher die Saat und je sicherer die Ablage desto flacher kann gesät werden. Zu feines Saatbeet vermeiden, um Verschlämmungen vorzubeugen.

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

  Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

  Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird