Nematodenuntersuchung – Bekämpfung

Kartoffelnematoden sind aufgrund ihrer widerstandsfähigen Zysten nur sehr schwer zu bekämpfen Die Sanierung befallener Flächen ist nur langfristig möglich.
Über die Einkreuzung von Resistenzgenen versucht die Züchtung, Nematodenschäden bei neuen Sorten weitgehend auszuschließen.
Bekämpfung durch vorbeugende Maßnahmen:

  • Nur Verwendung von amtlich anerkanntem Pflanzgut, welches nur auf staatlich kontrollierten, befallsfreien Flächen erzeugt werden darf.
  • Rechtzeitige Befallsfeststellung der Anbaufläche durch Bodenuntersuchung auf Nematodenzysten 1 Jahr vor dem geplanten Anbau (verpflichtend beim Pflanzkartoffelanbau).
  • Bei Nematodenbefall kommt der Betriebshygiene, also der Reinigung von Bearbeitungsgeräten große Bedeutung zu, um eine Verschleppung der Zysten mit Erde auf weitere Flächen zu verhindern. Abfallerde vom Sortieren darf auf keinen Fall auf Ackerflächen (oder auch den Misthaufen) ausgebracht werden.
  • Kartoffelnematoden sind typische Fruchtfolgeschädlinge, daher verringert eine weitgestellte Fruchtfolge das Befallsrisiko bzw. die Befallsdichte der Nematoden (z.B. Kartoffeln höchstens alle 4 Jahre auf der gleichen Fläche).
  • Die Durchwuchsbekämpfung gehört zu den unerläßlichen Maßnahmen. Durchgewachsende Kartoffelstauden bieten ideale Vermehrungsmöglichkeiten für die Nematoden. Nach der Ernte müssen liegengebliebene Kartoffeln entfernt oder zum Ausfrieren an die Oberfläche gebracht werden.
  • Auch die Unkrautbekämpfung sollte nicht vernachlässigt werden. So tragen diverse Unkräuter wie z. B. der Schwarze Nachtschatten als Wirtspflanze zur weiteren Nematodenvermehrung bei.

Bekämpfung durch den Anbau nematodenresistenter Kartoffelsorten (vorbeugend und kurativ):

  • Der gezielte Anbau von nematodenresistenten Kartoffelsorten verhindert eine Befallszunahme und die Nematodendichte kann bis zu 88% nach dem 1. Anbaujahr und bis zu 99% nach 3 Anbaujahren vermindert werden.
  • Nematodenbefallene Flächen können mit dem Anbau von nematodenresistenten Sorten im Konsumanbau langfristig saniert werden.
  • Auf nematodenbefallenen Flächen dürfen gemäß der EU- Richtlinie bzw. der Verordnungen des Bundes nur Konsumkartoffeln mit entsprechender Nematodenresistenz angebaut werden.
  • Mittels Biotest kann der im Feld vorhandene Pathotyp (Ro1, Ro2/3, Ro4, Ro5, Pa1, Pa2/3) festgestellt werden.
  • Nematodenresistente Sorten können auch vorbeugend auf nematodenfreien Flächen genutzt werden. Der Fruchtwechsel sollte aber auch hier eingehalten werden, um nicht Resistenzbrecher zu selektieren.

Direkte Bekämpfung:

  • Die chemische Bekämpfung in Form von Nematizideinsatz kann Nematoden keinesfalls nachhaltig kontrollieren und dient meist nur zur Minderung des Befalls. Die großflächige Anwendung einer chemischen Bodenentseuchung wird in unserem Bereich auch wegen der hohen Kosten kaum durchgeführt.
  • Die Biologische Bekämpfung von phytoparasitären Nematoden wird hauptsächlich im Rahmen integrierter Kontrollmaßnahmen eine Rolle spielen. Praxisreife biologische Kontrollverfahren gibt es derzeit noch nicht. Es sind aber verschiedene endoparasitische Pilze und Rhizobakterien als wirksame Antagonisten sowie Milben als natürliche Gegenspieler bekannt und derzeit in Entwicklung bzw. Prüfung.