Ausgabe 05/ 2025

vom 08.05.2025

In dieser Ausgabe:

  • Nach dem 1. Schnitt ist noch lange nicht Schluss!

Nach dem 1. Schnitt ist noch lange nicht Schluss!

  • Der erste Schnitt ist vor allem in den frühen Lagen des Ringgebiets bereits gelaufen, in den späteren Lagen kann es auch sein, dass er noch ansteht. Wo bereits gemäht wurde, gilt es jetzt die richtigen Entscheidungen für den 2. Schnitt zu treffen.
  • Wer seine Schnitte von der ersten bis zur letzten Nutzung vorausschauend terminiert, kann eine hohe und stabile Futterqualität im Betrieb sichern. Mit dem ersten und zweiten Aufwuchs werden etwa 60 % des TM-Jahresertrages eines Betriebes geerntet.
  • In der Praxis steht dabei häufig nur der 1. Schnitt im Fokus. Er soll den höchsten Ertrag, mit der besten Qualität liefern. Man darf dabei aber die Leistungsfähigkeit der Folgeschnitte hinsichtlich der Qualität nicht unterschätzen.
  • Bei wüchsigem Wetter, angemessener Düngung und einer leistungsfähigen und dichten Grasnarbe kann der zweite Schnitt auch beim Ertrag dem ersten Schnitt das Wasser reichen.
  • Behalten Sie den neuen Aufwuchs gut im Auge. Wir befinden uns aktuell in der Hauptvegetationszeit. In diesen Phasen mit hohem Massenwachstum altert das Futter besonders schnell, die Qualität sinkt und die Rohfaser nimmt schnell zu.
  • Als Richtlinie für den Erntetermin gelten 4 Wochen. Es kann aber auch mal schneller gehen. Deshalb dranbleiben und bei Bedarf auch früher ernten. Beharren Sie nicht starr auf die 28 Tage zwischen den beiden Schnitten.
  • Besonders eine gute Versorgung mit Nährstoffen, ein früher 1. Schnitt, eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit und Wärme lassen den zweiten Aufwuchs oft in Rekordzeit erntereif werden. Erfolgreich nachgesäte oder ganz neu angesäte Bestände mit einer jungen Narbe reifen schneller im Vergleich zu einer bereits älteren Dauernarbe.
  • Je nachdem was dem Betrieb nach dem ersten Schnitt zur Fütterung fehlt, kann durch die intensive Beobachtung des Folgeaufwuchses mit einem frühen Schnitt eine energiereiche Silage, mit einem späteren Schnitt eine faserreiche Silage produziert werden.
  • Dank der aktuellen Hauptvegetationsphase sollte bei einer sichergestellten Wasserversorgung der zweite Aufwuchs düngetechnisch ähnlich geführt werden wie der erste Schnitt. Erfolgt eine Gülledüngung, kann diese mit einem schnell wirksamen Stickstoffdünger wie KAS mineralisch ergänzt werden.
  • Als Richtwert für die Düngehöhe gelten hier 50-60 kg N/ha. Jedoch kann nur ein leistungsfähiger Bestand auch diese hohe Nährstoffgabe in Ertrag und Qualität umsetzen. Da die Leistungsfähigkeit der Narbe mit jedem Schnitt abnimmt, reichen dem Aufwuchs ab dem 3. Schnitt auch gemäßigtere Düngergaben.
  • Durch die geringen Niederschläge im April muss auch noch mit einer Nachlieferung der Frühjahrsgülle gerechnet werden. Zu spät ausgebrachter Mineraldünger zum vorherigen Aufwuchs konnte oft noch nicht in Ertrag um Qualität zur umgesetzt werden.
  • Auf intensives Grünland ist die Düngung, egal ob mineralisch oder organisch, fest einzuplanen. Nach dem Siloabdecken sollte umgehend mit der Düngung begonnen werden. Ansonsten sind die Nährstoffe für die nur kurze Aufwuchsphase nicht schnell genug verfügbar. 
  • Wenn kein Güllewetter, also bedeckter Himmel, kühle Temperaturen und Niederschlag, vorherrscht, kann auf Mineraldünger ausgewichen werden. Bei zunehmender Trockenheit ist die Düngemenge der Wettervorhersage anzupassen. Ohne Regen wächst auch ein gut gedüngtes Grünland leider nicht.

Ein zu tiefer Schnitt (Schnittzeitpunkt 1. Mai) beschränkt das Regenerationsvermögen und schädigt die Grasnarbe.
Der Folgeaufwuchs lässt auf sich warten.
Bild: ER-Beratung (Foto: 8. Mai) )

Eine angepasste Schnitthöhe von 8-10 cm (Schnittzeitpunkt 8.Mai) lässt den Folgeaufwuchs wachsen und gedeihen.
Bild: ER-Beratung (Foto: 8.Mai)

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird.

 

Haftung für Inhalte und Links

Die Empfehlungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Wir geben keine Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben, insbesondere bei Veränderungen der aktuellen Zulassungssituation für Pflanzenschutzmittel. Es wird jegliche Haftung ausgeschlossen. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor der Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Beachten Sie Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung. Der Anwender ist für die ordnungsgemäße Durchführung der Maßnahmen selbst verantwortlich.