Ausgabe 06/ 2024

vom 05.06.2024

In dieser Ausgabe:

 

Verwertung von überschwemmten Grünland- und Feldfutterflächen

  • Aufgrund der aktuellen Witterung kommt es in vielen Regionen im Ringgebiet zu überschwemmten Grünland- und Feldfutterflächen.
  • Viele Landwirte stellen sich jetzt die Frage, ob und wie man den überschwemmten Aufwuchs nach Abfluss des Wassers nutzen soll.
  • Nach einer Überschwemmung mit sauberem Wasser kann das Futter noch verwendet werden. Aufgrund der Gefahr von angeschwemmten toten Lebewesen im Bestand darf der Aufwuchs nicht an Hochleistungskühe verfüttert werden. Die Gefahr von einer Vergiftung durch Botulismus ist viel zu groß. Eine Verwertung in einer Biogasanlage ist in diesem Fall eine sinnvolle Alternative.
  • Bei stark verschmutztem Futter kann der Aufwuchs nur gemäht werden und dann zu einem Komposthaufen zusammengefahren werden. Der Kompost, der entsteht, wird am besten auf einem Acker als Düngung verwertet. Eine Ausbringung auf Grünland ist nur nach einer sehr guten Umsetzung und Verrottung möglich.
  • Eine Verwendung als Einstreu ist auch möglich. Hier muss aber mit einer starken Staubentwicklung im Stall gerechnet werden.
  • Auf weiteren Niederschlag abwarten ist auf jeden Fall die falsche Strategie. Die feinen Erdanhaftungen werden durch den Regen keinesfalls abgewaschen. Nur ein Mähen und Abfahren des Aufwuchses ist die einzige Lösung.
  • Wichtig ist auch, dass die Schnitthöhe niedriger als sonst gewählt wird. Dadurch werden die Schmutzanteile im nächsten Schnitt reduziert, da möglichst viel vom Dreck bereits abgefahren wird.

 

Durch Zwischenfruchtanbau Futterlücken schließen

  • Zum Schließen der durch die Überschwemmungen entstandenen Futterlücken muss der Zwischenfruchtanbau rechtzeitig geplant werden.
  • Entscheiden Sie sich vor dem Anbau bereits, ob der Aufwuchs nur einjährig oder mehrjährig genutzt werden soll.
  • Für einen schnellen und hohen Ertrag ist ein einjähriges oder überjähriges Weidelgras am besten geeignet.
  • Die richtige Saatstärke ist abhängig von der Gräserart und der Nutzungsdauer. Beachten Sie vor einer Ansaat untenstehende Saatstärkentabelle.
  • Bei der Ansaat von Deutschen Weidelgras liegt die Saatstärke bei ca. 35 kg/ha. Wird Rotklee mit ca. 10 kg/ha beigemischt, kann das Grassaatgut auf ca. 25 kg/ha reduziert werden. Hier gilt es zu beachten, dass der Kleeanteil zu einer schlechteren Silierbarkeit führt.
  • Vor der Aussaat sollte der Boden so hergerichtet werden, dass nur wenig Stoppelreste oben aufliegen. So wird eine Verschmutzung des Aufwuchses vermieden. Die Bestellung sollte unbedingt hauptfruchtmäßig mit einer Drillmaschine durchgeführt werden bei einer Aussaattiefe von 1 cm bis max. 2 cm.
  • Beim Anbau von Weidelgräsern muss unbedingt auf die Feldhygiene für die nachfolgenden Früchte beachtet werden. Grasbestände dürfen niemals Saatgut produzieren. Lieber zu früh ernten, als bis zum Ährenschieben zu warten.
  • Beim Mähen darf nichts an Aufwuchs stehen bleiben, abreifen und absamen! Sonst sind große Probleme bei den Herbizidmaßnahmen in den Folgekulturen vorprogrammiert.

 

Saatstärkentabelle

Quelle: https://www.landwirtschaftskammerl.de/landwirtschaft/ackerbau/zwischenfruechte/ackerfutterbau-pdf.pdf

 

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird.

 

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