Erzeugerringberatung Südbayern

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Nur Heute schön

Nach einer meist frostigen Nacht scheint die Sonne und es wird warm. Ab morgen wird es regnerisch. Vor allem im Südosten können auch größere Mengen um die 30mm fallen. Zum Wochenstart bleibt es noch kurz unbeständig, ab Dienstag dann überwiegend trocken. Mild sind die Nächte auf morgen und von Sonntag auf Montag, in der übrigen Zeit wird es morgens frisch und vereinzelt spielt Bodenfrost mit. Ab Mitte nächster Woche streuen die Wettermodelle stark, man weiß also das man nichts weiß. Von Vorsommer bis Kälteeinbruch ist dann alles möglich.
Die Wasserversorgung ist derzeit unterschiedlich. Im Norden fielen nur um die 5mm, südlich der Donau deutlich mehr. Durch intensive Schauer ist es örtlich begrenzt auch mal relativ nass.

Situation auf dem Feld

Die milden Nächte vom letzten Wochenende führten zu einer sichtbaren Erholung der durch die Wechselfröste gestressten Bestände. Insbesondere die späten Weizen zeigten sich deutlich wüchsiger. Insgesamt schaut es jetzt besser aus als nach dem nassen Herbst zu vermuten gewesen wäre. Einzelne Flächen sind aber auch dabei, bei denen sich die Frage des Umbruchs stellt. Mit den Niederschlägen die gefallen sind und die noch kommen, ist die Voraussetzung für eine gute Frühjahrsentwicklung aber durchaus gegeben.

Raps

Meist blieb der Neuzuflug von Stengelschädlingen in der letzten Woche trotz Sonnenschein unter der Bekämpfungsschwelle. Die erste große Welle war also der Höhepunkt. Jetzt treten schon vermehrt Glanzkäfer auf, die durch das wechselhafte Wetter und das zügige Wachstum des Rapses derzeit aber keinen Schaden anrichten. In den letzten Jahren war auch selten eine Maßnahme nötig. Hier gilt es in der nächsten Warmphase zu kontrollieren wie sich die Lage entwickelt.
Der Zeitpunkt für die „traditionelle“ Einkürzung rückt näher, kann aber getrost unbeachtet bleiben. In den letzten 20 Jahren führten Fungizidbehandlungen im Frühjahr nie zu nennenswerten Mehrerträgen. So kann diese Maßnahme ziemlich sicher als überflüssig angesehen werden.
Auch in späten Lagen sollte die Düngung abgeschlossen werden bzw. schon abgeschlossen sein. Zu späte Gaben bewirken meistens einen schlechteren Ölgehalt und wirken nicht mehr auf den Ertrag.

Wintergetreide

Trotz derzeit verhaltener Vegetation geht die Entwicklung weiter. Insbesondere Wintergerste und Roggen wachsen auch bei Kälte. Die ersten Wachstumsreglergaben planen und nicht verschlafen. Auf besseren Standorten und intensiver Bestandesführung kann im Roggen mit CCC die erste Grundabsicherung erfolgen. Meist reicht aber der Start zu Schoßbeginn mit Kombinationen aus CCC + Trinexapac oder CCC + Prodax. In der Wintergerste zeigt die Erfahrung, dass der klassische Termin in EC 32 lieber ein bis zwei Tage zu früh erfolgen sollte als zu spät. Auch kristallisiert sich die sicherere Wirkung des Prodax im Vergleich zu den „Moddusprodukten“ heraus. Insbesondere bei kühler Witterung ist die Einkürzung sicherer.
Im Weizen läuft nichts davon. Insbesondere wenn jetzt keine Herbizidmaßnahmen erfolgen, kann bis 31/32 abgewartet werden. Bei jedem Einsatz die Witterung im Blick haben. Bodenfrost und kalte Witterung zeigen unzureichende Wirkung der WR.

Zuckerrüben

Meist ist die Pille am Aufplatzen, die Bodenfeuchte führt zu einem zügigen Auflauf von Unkräutern. Insbesondere Mulchsaaten ohne Vorsaatbehandlung intensiv auf Altverunkrautung kontrollieren und gegebenenfalls eine Nachsaatanwendung mit Glyphosat durchführen (Rübe darf die nächsten 2-3 Tage nicht durchstoßen!). Zulassungsseitig sind einige Produkte bis 5 Tage nach der Saat zugelassen.
Mit den Niederschlägen und der Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung kann mit einer raschen und relativ homogenen ersten Keimwelle der Unkräuter gerechnet werden. Hier den Spritzstart nicht verpassen. NAK heißt im Keimblatt der Unkräuter. Dies könnte heuer auch schon vor dem Auflauf der Rübe sein. Hier hilft nur Schauen, Schauen und nochmals Schauen (und das nicht vom Schlepper aus).
Derzeit finden sich auch schon ziemlich viele Schnecken auf den Feldern. Nach dem nassen Jahr und nicht sehr tiefen Bodenfrösten muss die Situation ernst genommen werden. Gefährlich ist der Zeitraum ab dem der Keimling nach oben schiebt. Hier können die Biester bereits Schaden anrichten bevor überhaupt eine Pflanze sichtbar ist. Besonders an bewachsenen Feldrändern und in Mulchsaaten sollte deshalb Mitte nächster Woche kontrolliert und gegebenenfalls gehandelt werden.

Sommergerste

Die optimalen Saatbedingungen führen zu einem raschen und gutem Feldaufgang. Insbesondere Standorte mit schwer bekämpfbaren Ungräsern wie Ackerfuchsschwanz oder Weidelgras sollten auf der Lauer liegen. Der Aufgang der ersten Gräserwelle erfolgt gleichzeitig mit der Kultur. Da als einziges Mittel das Axial zur Verfügung steht, muss in möglichst frühem Stadium behandelt werden. Je älter die Schadgräser sind, desto Widerstandsfähiger werden sie auch. Mit zunehmender Entwicklung der Kultur besteht zudem die Gefahr von Spritzschatten. Auf Problemstandorten muss eventuell über eine getrennte Maßnahme (erst Gräser dann Kräuter) nachgedacht werden. Leider stehen uns in den Sommerungen keine Bodenherbizide zur Verfügung. Bei der Bekämpfung auf folgendes achten: Benetzung sicherstellen durch geeignete Düsen (Doppelflachstrahl möglichst klein) mit ausreichender Wassermenge (erhöht die Tropfenzahl je m²). Netzmittel (z.B. Hasten, Kantor,…) sichern die Anlagerung ab. Keine Mischung mit Wuchstoffen, Tribenuron und Thifensulfuron. Diese schränken die Wirkung des Axial ein.

Körnerleguminosen

Bereits bestellte Ackerbohnen, Erbsen oder Lupinen müssen im Vorauflauf behandelt werden. Dazu ist ein feuchter und feinkrümeliger Boden optimal. Wird bzw. wurde nach der Saat gewalzt, ist dies um so besser. Am besten sind Anwendungen in den sehr frühen Morgenstunden. Die kalten Böden verhindern die thermische Verfrachtung (Aufsteigen des Spritznebels) und der Tau bindet die Wirkstoffe zusätzlich auf dem Boden. Eine grobtropfige Ausbringung reicht aus. Achtung bei nachfolgend starken Niederschlägen. Durch Einwaschung in die Keimzone kann es zu Aufhellungen, Wachstumsdepressionen oder sogar Ausdünnungen kommen. Die ist insbesondere bei Pendimethalin (Stomp, Spectrum Plus) häufiger der Fall. Aber auch bei Boxer und Clomazone sind Schäden möglich. Deshalb eher nach dem Regen fahren als vorher.

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

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Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird