Erzeugerringberatung Südbayern

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Trocken

Die kältesten Nächte haben wir hinter uns. Die Temperaturen steigen nun jeden Tag und auch die Nächte werden ab dem Wochenende deutlich milder. Die trockene Witterung und der Wind bleiben uns aber erhalten. Ab dem Sonntag gestaltet sich die Vorhersage schwierig. Bei einigen Modellen wird mit ersten Schauern die Wetterwende eingeleitet, andere prognostizieren weiterhin trockenes Wetter. Insgesamt geht es nächste Woche sehr mild weiter, auch nachts bleibt es dann mit um oder über 8° Grad warm. Zu Ostern ist dann ein Temperatursturz möglich, aber wer kann das schon mit Sicherheit sagen.

Situation auf dem Feld

Der frische bis stark böige Wind und die niedrigen Temperaturen machten die letzten 10 Tage fast keine Maßnahmen möglich.
Zudem sorgten die hohen Tag-Nacht-Schwankungen, intensive UV-Strahlung und die extrem niedrige Luftfeuchte für grottenschlechte Bedingungen hinsichtlich des Pflanzenschutzes.
Das Wachstum der Kulturen kam vollständig zum Erliegen und wird sich erst mit milderen Nächten erholen. Trotz des wenigen Regens vor allem im Norden des Ringgebietes (hier fielen in den letzten 30 Tagen teilweise nur 11 – 12mm), kann noch nicht von einer großen Trockenheit gesprochen werden. Der Wurzelbereich der Kulturen ist immer noch feucht. Eher bietet die gute Befahrbarkeit Möglichkeiten für organische Düngung und mechanische Unkrautbekämpfung.

Raps

Das Längenwachstum hat sich derzeit eingestellt und wird erst über das Wochenende Fahrt aufnehmen. Der Zuflug der Rapsglanzkäfer ist verhalten, die Fraßaktivität geht gegen Null. Derzeit ist auch erst die Hauptknospe gefährdet, diese fällt bis zur Ernte sowieso aus. Mit dem Einsetzen des Wachstums wird der Glanzkäfer dann in den meisten Fällen auch nicht mithalten können. Bei dann hoffentlich unbeständigerem Wetter ab nächster Woche wird sich der Neuzuflug auch in Grenzen halten. In einer Vielzahl der Fälle wird es also wieder ohne Insektizide gehen, die ersten Blüten dürften dann nach Ostern auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Einkürzungen sind wie in der letzten Ausgabe geschildert sowieso nicht sinnvoll.

Wintergetreide Herbizid

Noch immer gibt es Flächen ohne Herbizidanwendung. Oft sind es Spätsaaten, bei denen nicht wirklich Unkräuter zu sehen sind. Hier stecken wir etwas in der Klemme. Erfahrungsgemäß geht es ohne Behandlung nicht, auch wenn es lange sauber aussieht. Insbesondere bei mit Gräsern belasteten Flächen, rächt sich eine ausbleibende Applikation. Andererseits war bei der Witterung auch keine Überfahrt möglich. Bei jetzt besseren Bedingungen ab Samstag stellt sich die Frage wann man den fahren sollte. Hier werden uns zum Teil der Wind und die Tag-Nacht-Schwankungen im Wege stehen, aber auch die staubigen Blätter der Zielpflanzen machen eine Anwendung nicht einfach. Optimalerweise wird der erste Regen abgewartet (so denn er auch kommt) und dann bei eher gemäßigter Witterung Mitte nächster Woche behandelt.

Wintergerste - Wachstumsregler

Die meisten Bestände verharren in EC 30, späte auch in 29. Das wird sich sehr schnell ändern. Vor allem in frühen Gebieten von der Entwicklung nicht überraschen lassen. Der effektive Einsatz von Wachstumsreglern liegt in 31/32, mit der Tendenz lieber einen Tag zu früh zu fahren (Zulassung beachten!). Möglich ist der Einsatz von Trinexapac (Moddus u. Nachbauten) oder Prohexadion +Trinexapac (Prodax). Die Aufwandsmengen richten sich nach Intensität, Sorte und Bedingungen zur Anwendung. Mengenmäßig können die Produkte und Wirkstoffe 1:1 betrachtet werden. Beginnend von 0,3l bzw. kg bis zu 0,75l bzw. kg, liegt der sinnvolle Bereich. Die letzten Jahre zeigten eine etwas sicherere und effektivere Einkürzung des Prodax im Vergleich zu reinen Trinexapac- Produkten.
Anbei noch ein sehr schöner Versuch aus Sachsen, wenn es um die Anwendungsbedingungen geht:

Mais – Mulchsaat vorbereiten

Die meist guten und trockenen Bedingungen sollten für die Vorbereitung der Aussaat genutzt werden. Altverunkrautung und Ausfallgetreide können jetzt sehr gut mechanisch beseitigt werden. Hierzu muss flach geschnitten und oberflächlich abgelegt werden. Dies können nur Flach- bzw. Leichtgrubber mit Gänsefußscharen und nachlaufenden Striegel. Kurzscheibeneggen scheiden aus, da sie selten ganz schneiden und meist über Nachlaufwalzen verfügen. Schwergrubber arbeiten erst ab einer gewissen Tiefe ganzflächig, was Klutenbildung und nicht ausgeschüttelte Wurzelballen der Unkräuter zur Folge hat. Nicht zu fein arbeiten, um bei nachfolgendem Regen eine zu starke Vernässung des Saathorizontes zu vermeiden.
Problemungräser wie bestockter Ackerfuchsschwanz oder Weidelgras müssen vollständig vernichtet werden, um nicht wieder anzuwachsen. Hier ist die chemische Keule oft die einzig sinnvolle pflanzenbauliche Lösung, um das wachsende Problem wenigstens einzudämmen. Einwirkzeiten von 3 bis 5 Tagen sind meist ausreichend. Spritzwasser mit hohen Härtegraden konditionieren, gut benetzen und möglichst wenig Wasser fahren.

Mais- Düngung

Die organische Düngung ist im Gange. Meist ist es sinnvoll die gute Befahrbarkeit zu nutzen. Die derzeit niedrigen Bodentemperaturen helfen, zu schnelle Nitrifikation zu verhindern. Wichtig ist bei der niedrigen Luftfeuchte und dem frischen Wind aber die sofortige Einarbeitung. Generell ist bei diesen Bedingungen die bodennahe Ablage als einzige in der Lage, Ausbringverluste zu reduzieren. Die Zugabe von Nitrifikationshemmern ist bei sehr leichten Böden und frühen Terminen am ehesten sinnvoll. Schwere und lang kalte Böden brauchen diese nicht.
Die mineralische Ergänzung nicht übertreiben. Bei organischer Vorlage oder auch bei organischer Nachlage in den Bestand besteht hier Einsparpotenzial. Mais wächst im Frühsommer zum Zeitpunkt der höchsten Mineralisation und kann damit die Bodenvorräte optimal ausnutzen. Bewährt hat sich die Unterstützung der Jugendentwicklung durch frisches, wasserlösliches Phosphat und etwas Stickstoff. Sind die Phosphatgaben begrenzt, reicht hier zur Gülle/Gärrest um die 30 kg aus.

Rein mineralisch fahrende Betriebe sollten die Witterung nutzen, um die Grundnährstoffe auszubringen. Mais hat einen hohen Kalibedarf. Zusätzlich kann auch stabilisierter Stickstoff frühzeitig gegeben werden, sollte aber auch zügig eingearbeitet werden. Je leichter der Boden und je höher der Niederschlag, desto sinnvoller ist es sich Mengen für die Bestandsdüngung zum Reihenschluss aufzusparen. Auf schweren Böden kann die Düngung zur Saat komplett abgeschlossen werden.

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

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Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird